Wir sind die KuschelRevolution!

Warum Kuscheln – absichtslose, bedingungslose Berührung – tatsächlich eine Revolution ist, erfährst du in diesem Artikel, der dich gleichzeitig dazu einlädt, mitzumachen und auch ein KuschelRevolutionär zu sein.

„Nach dem Erkennen meiner Grenzen und Wünsche, folgt die Kommunikation meiner Grenzen und Wünsche und darauf folgt automatisch Selbstrespekt, Selbstachtung, Selbstfürsorge und Selbstliebe.“ – Angeline, KuschelRaum

Warum sind wir die KuschelRevolution?

“Berührung kommt vor dem Sehen, vor dem Sprechen. Es ist die erste und letzte Sprache und sagt immer die Wahrheit.” – Margaret Adwood

Im folgenden stellen wir dir mehrere Gründe vor, warum Kuscheln eine Revolution ist.  Sie haben mit Veränderung, Selbstachtung, Teilen von Glück und Bedürfniserfüllung zu tun.

Liebevolle, achtsame Berührung bringt für ein (Menschen-)Leben schon sehr viel Veränderung – für eine Revolution braucht es jedoch den bewussten Umgang. Wenn es um mehr geht, als sich den Alltag schön und erträglicher zu streicheln, dann hat bewusste Berührung die Kraft, eine Revolution zu sein – für den:die Einzelne:n, für alle Menschen, für die Gesellschaft.
Erst der achtsame und auch kleinschrittige Umgang mit dem weiten Themenfeld Berührung ist es, was die großen Veränderungen mit sich bringt. Dies bedeutet meist, dass es erstmal zu Wachstumsschmerzen oder zur Erstverschlimmerung kommt: „Wieso durfte ich das bisher in meinem Leben nicht erfahren?“ | „Was habe ich mit mir machen lassen?“  | „Krass, ich kann gar nicht, ja ich kann nirgendwo und zu niemandem Nein sagen. Ich kann nicht auf mich aufpassen.“  | „Ich bin so einsam.“ | „Ich bin so wütend auf mein:en Partner:in.“ | „Was ist falsch an dieser Welt?“

Falsch ist ganz viel – Wir berühren uns zu wenig. Wir berühren uns oft (ungewollt) übergriffig. Wir verknüpfen zu oft Sex mit Kuscheln, bzw. können Kuscheln nicht unabhängig von Sex erleben und genießen. Wir lernen den achtsamen Umgang mit dem Thema Berührung und die klare Kommunikation darüber nicht schon von Kindesbeinen an.
Das Ergebnis ist eine Gesellschaft, in der immer mehr Menschen über Einsamkeit klagen, über Berührungsmangel und die gleichzeitig durch die #metoo-Debatte, also die Erkenntnis darüber, wie viele, wie unglaublich viele Menschen übergriffig berührt worden sind und berührt werden, böse erwacht ist. Verletzende Berührung schien es mehr zu geben, als liebevolle und so leben wir nun in einer Gesellschaft, die sehr vorsichtig geworden ist, nicht mehr weiß, wie mit Berührung umgehen und die sich noch weniger berührt, anstatt zu schauen, wie Berührung für alle wohltuend, sicher und consentual geschehen kann. Denn sicher ist, wir brauchen Berührung, um uns wohl, angenommen, wertvoll und verbunden zu fühlen.
Hier setzen wir im KuschelRaum an. Wir stellen den bildenen Faktor gleich mit dem wohltuenden Faktor. Wir wollen Berührungsbildung, um gemeinsam eine Gesellschaft zu kreieren, in der jede:r Berührung ausreichend, angenehm und berührend schön erfahren kann, eine Gesellschaft, in der sich jedes Mitglied sicher und verbunden fühlt.

Im folgenden beschreiben wir, wie eine solche Gesellschaft aussehen könnte. Zu blauäugig? Zu einfach?
Unserer Erfahrung nach ist es genauso einfach und gleichzeitig berührend wunderschön.

Stell dir eine Welt vor, in der sich alle Menschen nur noch achtsam und liebevoll berühren und jede:r das Maß an Berührung bekommt, dass er:sie braucht und möchte.

Ich werde berührt, also bin ich

Menschen sind biologisch gesehen Säugetiere und haben grundlegende Bedürfnisse nach Körperkontakt und Berührung. Anthropologisch betrachtet sind wir Herdentiere und auf das Zusammenleben in Gruppen oder Horden ausgelegt. Früher war enges Zusammenschlafen und -liegen üblich, was Schutz und Entspannung bot. Ausgeschlossen zu werden, bedeutete den Tod, daher war Zugehörigkeit überlebenswichtig und deshalb ist auch heutzutage das Gefühl der Einsamkeit eines der  bedrohlichsten und schmerzhaftesten. Wir Menschen sind soziale Wesen. Berührung schafft Nähe, Verbindung, Sicherheit und Entspannung und als soziale Wesen ist all das für uns essentiell.

„Ich kuschle, also bin ich.“ – frei nach René Descartes

Wir werden mit dem Bedürfnis nach liebevoller Berührung geboren. Kinder suchen instinktiv Nähe, wenn sie Verletzungen oder Schmerzen erleiden, und finden Trost in Umarmungen oder Berührungen. Nicht-sexuell konnotierte, absichtslose Berührung ist ein natürlicher Teil des Lebens und wichtig für ein intaktes Gefühlsleben. Es schafft Verbundenheit, Geborgenheit und das Gefühl, dazuzugehören und so vermittelt Berührung das Gefühl, Teil der Gesellschaft und der Menschheit zu sein, unabhängig von Leistung und ‚Nutzen‘. Es vermittelt: Jeder Mensch ist wertvoll und liebenswert. Im Zusammenhang mit fühlen, spüren, berühren und berührt werden, sich gesehen und angenommen fühlen, verbunden und zugehörig sein, entsteht Glück – dauerhaftes Glück – die Freude am Menschsein, am Leben zu sein.

Wenn das Grundbedürfnis nach absichtsloser Berührung nicht erfüllt ist, können Sinnlosigkeit, Leere, Unzufriedenheit und Demotivation entstehen, sogar bis hin zur Depression. Wenn das Grundbedürfnis nach berührend, liebevoller Verbundenheit gestillt ist, sind wir kraftvoller, zufriedener und haben Raum und Energie für persönliche Entwicklung und Selbstverwirklichung.

Stelle dir eine Welt vor, in der sich jeder Mensch bedingungslos angenommen fühlt. Wertvoll, weil er ist.

Von der Selbstwahrnehmung zur Selbstliebe

Wir brauchen 4 Umarmungen pro Tag zum Überleben. 8 Umarmungen pro Tag um uns gut zu fühlen und 
12 Umarmungen pro Tag zum innerlichen Wachsen.” – Virginia Satir

Kuscheln verändert die Wahrnehmung
Kuschen verändert, wie wir unseren Körper wahrnehmen und damit auch uns selbst. Beim bewussten Berühren üben wir uns immer wieder darin, die Impulse unseres Körpers wahrzunehmen: Was möchte er gerade erfahren und was nicht? Welche Stellen wünschen sich Berührung und welche nicht?
Nach der Wahrnehmung der Impulse, folgt Schritt zwei: Wir üben uns darin, diese Wahrnehmung klar und deutlich auszudrücken, denn das Gegenüber kann nicht wissen, wie es wirklich in uns aussieht und um uns steht. (Die Körpersprache gibt hier zwar Hinweise, kann aber vom Anderen missinterpretiert werden oder sogar konträr zu den eigentlichen Empfindungen sein.) Wir üben uns also darin, wieder und wieder Grenzen zu setzen, sprechen aber auch Einladungen, Wünsche und Bedürfnisse aus. Unsere Kommunikationsfähigkeit verfeinert sich, denn ganz von allein werden unsere Anfragen immer spezifischer. Dadurch machen wir immer öfter die Erfahrung, dass einerseits unsere Grenzen respektiert und andereseits unsere Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden. Wir hoffen nicht mehr still und leise, dass dies von allein geschieht. Wir sorgen für uns, wir leben Selbstfürsorge.
Gelingt die klare Kommunikation, vor allem des Neins, wächst unser Respekt vor uns selbst. Wir haben nun mehrfach die Erfahrung gemacht, auf uns aufpassen und für uns einstehen zu können. Wir respektieren unseren Körper und somit auch uns. Gelingt die klare Kommunikation von unseren Jas – unseren Wünschen und Bedürfnissen, werden sie öfter erfüllt werden und so wird der Akt des Selbstrespekts zur Selbstfürsorge. Wir übernehmen die volle Verantwortung dafür, dass es uns gut geht.
Sind wir voll und ganz in der Verantwortung uns selbst gegenüber und wahren unsere Grenzen, gönnen uns, was wir brauchen und was uns gut tut, wächst die Selbstliebe. Denn nichts anderes ist Selbstliebe: Selbstwahrnehmung, Selbstrespekt, Selbstfürsorge, Selbstverantwortung. Sich selbst voll und ganz anzunehmen in Sanftheit und Freude.

Stell dir eine Welt vor, in der sich jeder Mensch selbst liebt.

Kuscheln macht friedlich

„Ich fühle mich im Frieden.“ | „Ich bin zufrieden.“ | „Ich bin zufriedener Matsch.“ | „Ich fühle Frieden in mir.“ |  „Ich habe einen friedlicheren Blick auf die Welt, auf mich und die anderen.“ | „In mir ist alles ganz ruhig und friedlich.“ | „Ich bin friedvoll.“  – Zitate von bekuschelten Menschen

Die Sprache bringt es auf den Punkt, das Erleben bestätigt es: Kuscheln ist Friedensarbeit.
Kuscheln lädt uns positiv auf. Nach einer Kuscheleinheit sind wir entspannt, aufgetankt und bereit, wieder beschwingt in den Alltag einzusteigen. Diese Stimmung überträgt sich, wir werden zu angenehmeren Zeitgenossen. Samantha Hess, Kuschelrevolutionärin, spricht von einem Perpetuum mobile des Glücks.
Eine Reihe faszinierender Studien hat gezeigt, wie Berührungen und haptische Wahrnehmung unsere Stimmung und unser Denken beeinflussen. Liebvolle Berührung prägt auch unseren Charakter, sie macht uns hilfsbereiter, großzügiger und offener für andere Menschen und deren Bedürfnisse.

Was die Forschung sagt:

  • Testpersonen, die sich berührten, kooperierten während eines (Sport-)Spiels mehr und hatten erhöhte Gewinnchancen.
  • Schon ein Rückenklopfer im Vorhinein führte dazu, dass sich zweimal so viele Studenten freiwillig zum Arbeiten meldeten oder eine Petition unterschrieben, wie bei derselben Anfrage ohne Rückenklopfer.
  • Teilnehmer:innen, denen Oxytocin (= das Kuschelhormon) in die Nase gesprüht wurde, waren eher dazu bereit, einem Fremden zu helfen oder ihm Geld zu leihen.
  • Berührung baut Aggressionen ab. Schon eine zwanzigminütige Kuschelsession vor einer Auseinandersetzung z.B. über Geld oder Kindererziehung kann dazu führen, dass sie harmonischer verläuft. Aufeinander eingeschwungen, fällt es leichter, auf den anderen ein- und zuzugehen und wesentlich schwerer, den anderen bewusst zu verletzen.
  • Einige Forscher vertreten die Auffassung dass Kontaktdeprivation in der Kindheit zu größerer Bereitschaft führt, physische Gewalt einzusetzen. Die meisten minderjährigen Straftäter wurden nach deren Erkenntnissen im Elternhaus vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht. So ist deren Schlussfolgerung, dass der Mangel an positiv eingeordneter körperlicher Berührung und emotionalem Kontakt die grundlegende Ursache für eine Reihe emotionaler Störungen, wie depressives und autistisches Verhalten, Hyperaktivität, sexuelle Störungen bzw. Abweichungen, Drogenmißbrauch, Gewalttätigkeit und Aggressionen ist. Auch führe der Mangel an sensorischen Stimuli in der Kindheit zu Abhängigkeiten von sensorischen Stimuli im Erwachsenenalter.

Es mag zu simpel sein, aber so erleben wir es immer wieder im KuschelRaum: Kuscheln ist Friedensarbeit!
Wir glauben, Menschen wären einfach zufriedener, hätten sie ausreichend achtsame, liebevolle Berührung in ihrem Leben und erhebenden, erfüllenden Sex*. Sind beide Berührungsbedürfnisse gestillt, entsteht unendlicher Raum für Mitgefühl, Freundlichkeit und Nächstenliebe. Wir haben Kraft zu schenken (ohne heimlich eine Gegenleistung zu erwarten oder zu erhoffen). Durch liebevolle Berührung wäre die Welt ein friedvollerer Ort.

* Sich bewusst mit Berührung auseinanderzusetzen, sich zu spüren, die Körperwahrnehmungen zu verfeinern, Wünsche und Bedürfnisse klar auszudrücken. Mmmeeeeehhhhhrrrr zu spüren und zu erleben, bereichert natürlich auch unser Sexleben und auch aus diesem Grund lohnt ich die Auseinandersetzung mit bewusstem Berühren.

Stelle dir eine friedliche Welt vor mit friedlichen, zufriedenen Menschen.

Berührende Räume und das Geschenk der Verletzlichkeit

„Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das größte Geschenk, dass ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Kontakt.“ – Virginia Satir

Ein Geschenk berührender Räume ist die Möglichkeit, einen neuen Umgang mit Emotionen kennenzulernen und verletzlich(-er) zu werden. Und erst mit der Entdeckung der Verletzlichkeit ist wirkliches Leben möglich.

Verletzlich zu sein, bedeutet, sich zu zeigen, sich zu öffnen, sichtbar zu sein, in dem und mit dem, was ist. Doch viele Menschen wollen und können Gefühle wie Angst, Scham, Schuld, Wut oder Trauer nicht fühlen. Die Folge davon ist jedoch das Abschneiden aller Gefühle. Es ist nicht möglich, sich gegen den Schmerz, gegen Angst, Trauer, Scham, Schuld und Wut zu entscheiden und auf der anderen Seite Freude, Liebe und Nähe zu spüren. Der Preis, den wir für unsere Weigerung und unser Unvermögen, mit ‚negativen’ Gefühlen umzugehen, zahlen ist Taubheit, Taubheit in allem – auch die ‚positiven‘ Gefühle und Empfindungen betreffend.
Es ist ein Teufelskreis: Wir fühlen Schmerz, wollen ihn nicht fühlen und lenken uns ab, schieben ihn weg, weigern uns, ihn zuzulassen und bezahlen damit, weniger Nähe, Intimität und Verbundenheit in unserem Leben zu spüren und zu haben. Als Resultat empfinden wir Einsamkeit und Gefühle der Trauer und Sinnlosigkeit machen sich in uns breit. Wir fühlen Schmerz, den wir nicht fühlen wollen. Also betäuben wir uns – vielleicht mit Essen, Drogen oder sinnlosem Konsum. Kurzfristig betäuben wir den Schmerz und spüren so etwas wie Erleichterung. Nur dadurch entsteht keine nachhaltige Freude. Verbindung, Kontakt und Nähe sind nicht zu ersetzen. Und die können nur entstehen, wenn wir uns verletzlich zeigen und alle Gefühle zulassen, wenn wir nahbar werden. Dies ist die einzige Möglichkeit, ein erfülltes Leben zu leben: Alles zuzulassen, den Schmerz und die Freude.

Berührende Räume – seien es private Räume, Kuschelpartys oder Kuschelworkshops schaffen hierfür den Raum, denn das Geschenk berührender Momente ist letztendlich die Einladung, sich verletzlich zu zeigen und die eigene Verletzlichkeit wieder zuzulassen. Sie als Stärke und nicht als Schwäche zu sehen. Berührende Veranstaltungen wollen und können Räume schaffen, in denen Menschen mit ihrer Verletzlichkeit nicht allein sind und auch nicht für sie verurteilt werden. Es sind Räume, in denen sie ihr Menschsein vollständig entdecken können.
Die Einladung ist, sich der Gruppe zu zeigen und dadurch eine Verbindung zu all ihren Mitgliedern herzustellen. Sich zu offenbaren und zu zeigen, was uns Angst macht, was Trauer oder Scham in uns auslöst: „Hört mir zu, ich habe etwas mitzuteilen. Mir geht es nicht gut.“ Können wir uns in diesem Zustand an jemanden anlehnen und einfach so sein, fangen wir an, einander zu vertrauen und eine echte Verbindung aufzubauen. Und indem wir unsere Trauer, unsere Angst oder Scham offenbaren, geben wir anderen Menschen die Chance, dasselbe zu tun, eine Verbindung herzustellen und zu vertrauen.
Menschen in Verbindung verletzten sich weniger – auch hier kreieren wir ein Perpetuum mobile des Glücks und der Freude.

Lies dazu gern mehr in unserem Blogartikel  „Die Geschenke der Verletzlichkeit“.

Und nun stell dir eine Welt vor, in der sich alle verletzlich zeigen – sich so zeigen wie sie sind: Unvollkommen, absolut perfekt, auf Augenhöhe.

Kuscheln ist CO2 neutral und rettet den Planeten

Die transformative Kraft der Berührung: Erfüllung von innen heraus
Berührung hat die Fähigkeit, uns auf emotionaler und körperlicher Ebene zu nähren. Es ist eine Sprache, die jenseits von Worten kommuniziert und eine tiefe Verbindung zwischen Menschen herstellt. Durch Berührung erfahren wir Nähe, Zuneigung und Wärme. Es ist ein Akt der Liebe, der uns das Gefühl gibt, dass wir gesehen, angenommen und geliebt werden. Sie erfüllt uns, schenkt uns Zufriedenheit und stillt das Gefühl der Leere und der Bedürftigkeit in uns. Sie füllt das Loch in uns, das sagt „Ich fühle mich leer und bedürftig. Ich bin dran.“ langsam von innen heraus auf.

Ein erfüllter Mensch sucht keine Kompensation durch ungesundes Verhalten. Wenn wir die Erfüllung durch Berührung erfahren und teilen können, gibt es keinen Bedarf, das Loch in uns mit anderen Stimuli zu füllen. Ein erfüllter Mensch muss sich keine kurzfristigen Glücksgefühle durch Konsum (Alkohol, Essen, Zucker, Drogen, Kleidung, die neueste Technik…) erkaufen. Die Glückshormone sind da, ausgeschüttet durch schöne berührende Kuschelerfahrungen und tiefe verbindende Begegnungen.
Wenn wir uns erfüllt fühlen, haben wir bereits genug. Wir brauchen weniger von äußeren Dingen, um den Drang nach Erfüllung und Glück in uns zu befriedigen. Berührung schenkt uns eine innere Fülle, die uns ermöglicht, freigiebig und unterstützend zu sein. Wir können aus vollem Herzen geben, ohne uns selbst dabei zu vernachlässigen. Das Geschenk der Erfüllung durch Berührung ermöglicht es uns, aus einem reichlichen Vorrat zu schöpfen und großzügig zu teilen.

Indem wir uns mit unserem Körper verbinden, spüren wir unsere Bedürfnisse und Grenzen. Wir nehmen die Signale des Körpers deutlicher wahr. Steigt die Körperwahrnehmung, fällt es leichter, bewusst zu wählen, ob wir uns bestimmte Dinge gönnen möchten oder ob wir erkennen, wie gut es uns tut, auf sie zu verzichten. Wir können bewusste Entscheidungen treffen, die uns wirklich nähren.

Stelle dir eine Welt vor, in der Erfüllung von innen heraus geschieht.

Bewusste Berührung  – der Schlüssel für lebendige Beziehungen

Wir sprechen in diesem Zusammenhang von allen Beziehungen. Egal ob in der Familie, unter Freund:innen, Kolleg:innen oder Mitmenschen – bewusste Berührung ist ein essentieller Bestandteil jeder Beziehung. Insbesondere in romantischen Partnerschaften gewinnt sie eine herausragende Bedeutung. Besonders letztere adressieren wir mit diesem Abschnitt des Artikels.

Natürlich umfasst eine lebendige Beziehung weit mehr als nur körperliche, angenehme Berührung – sei es kuschelig oder sexuell. Es erfordert auch Verletzlichkeit, klare Kommunikation, Kompromissbereitschaft und die Fähigkeit, gemeinsam zu wachsen. Es bedeutet, aus einer Position der Fülle (und nicht Bedürftigkeit) heraus zu agieren und Freude sowie Erfolge miteinander zu teilen. Es bedeutet, füreinander da zu sein und auch in schwierigen Zeiten nicht wegzulaufen. Lebendige Beziehungen sind geprägt von Liebe, Geduld, Sanftheit – und manchmal sogar von liebevollen „Arschtritten“.

All diese Aspekte (vielleicht abgesehen von den liebevollen Arschtritten) lassen sich im Zusammenhang mit Berührung üben und vertiefen. Durch Berührung können wir lernen, klar zu kommunizieren und auf unsere körperlichen Instinkte und Bedürfnisse zu achten und unserem Bauchgefühl zu folgen: „Was möchte ich in diesem Moment und was nicht?“. Wir üben uns darin, uns zuzumuten und unsere Wünsche auszusprechen und gleichzeitig unsere Grenzen zu respektieren. Dabei können Scham, Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen auftauchen, doch dennoch stehen wir für uns selbst ein.

Berührung bietet auch die Möglichkeit, Kompromisse zu üben. Diese Kompromisse gehen jedoch nicht darum, gegen die eigenen Bedürfnisse zu handeln, sondern darum, gemeinsame Schnittstellen zu finden. Es geht darum zu sagen: „Das möchte ich nicht, aber ich kann dir das und das anbieten.“ Wenn wir diese gemeinsame Schnittstelle gefunden haben, können wir uns auf die Fülle und Freude konzentrieren: „Danke, dass ich das darf.“ | „Danke, dass du mir das schenkst.“ | „Danke, dass wir das jetzt teilen.“, anstatt uns auf den Mangel zu fokussieren: „Warum geht das nicht?“ | „Mist, das ist nicht was ich wollte.“.

Durch erfüllende kuschelige Berührung, die auch außerhalb von romantischen Beziehungen mit Freunden, Familie oder auf Kuschelpartys gelebt und erfahren werden kann, können wir aus der Fülle schöpfen und uns unabhängig von einem Partner oder einer Partnerin glücklich fühlen. Wir können uns mit dem Gedanken begegnen: „Ich habe viel zu geben.“ Selbst wenn dies einmal nicht der Fall sein sollte – und das darf auch sein – ist das in Ordnung, denn es ist nicht der Dauerzustand. Sich in Freiheit und Fülle zu begegnen, bildet die Grundlage für lebendige Beziehungen. Durch bewusste Berührung können wir diese Grundlage üben, praktizieren und auf andere Aspekte des Lebens übertragen.
(Und wenn du in keiner Parterschaft bist, dir aber eine solche wünscht, ist kuschelige Berührung ebenfalls eine gute Idee. Bekuschelt und zufrieden, strahlst du nämlich keine Bedürftigkeit und keinen Hunger aus, sondern Fülle und Freude, was eine deutliche größere Hinzu-Bewegung kreiert.)

Bewusste Berührung, sei es in Form von kuscheligen Stunden oder leidenschaftlichem, achtsamem Sex, nährt eine Beziehung auf ganz besondere Weise. Wenn wir in dieser Hinsicht erfüllt sind, strahlen wir vor Glück. Glückshormone, Dankbarkeit, tiefe Liebe und Verbundenheit durchfluten uns und tragen uns über die Stolpersteine des Beziehungslebens hinweg.

Stelle dir eine Welt vor, in der alle Menschen lebendige Beziehungen leben.

Unser Fazit – Kuscheln ist eine Revolution!

Bekuschelte Menschen sind weniger aggressiv, zufriedener, können freigiebiger sein mit ihrem Geben, ihrem Lächeln, ihrer Liebe. Sie werden zu einem Geschenk für ihre Mitmenschen.
Bekuschelte Menschen sind in der Lage, die beiden Berührungs-Bedürfnisse, das nach sexuellem Ausdruck und das nach absichtsloser Berührung, als zwei verschiedene Bedürfnisse wahrzunehmen. Sie vermischen sie nicht mehr (unbewusst) und stellen keine, bzw. viel weniger eine #metoo-Gefahr dar.
Bekuschelte Menschen leben lebendige(-re) Beziehungen mit sich selbst und ihren Liebsten.
Bekuschlte Menschen brauchen keine Ersatzbefriedigungen wie Drogen, Alkohol, Zucker, Essen oder Konsum. Bekuschelte Menhen sind zufrieden und haben Kraft für Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung, frei von dem Bedürfnis der Anerkennung. Bekuschelte Menschen durchbrechen den Kreis der Abhängigkeiten.

Und nun stelle dir eine Welt vor, in der alle Menschen ausreichend bekuschelt sind. 
Kuscheln ist eine Revolution!

Werde Teil der KuschelRevolution!

Achtsame liebe volle Berührungen können tatsächlich die Welt verändern und revolutionieren. 
Sei dabei. Werde ein:e Kuschelrevolutionär:in. Komm in den KuschelRaum und setzte dich bewusst mit Berührung, Nähe und Intimität auseinander. Trage den Kuschelgedanken in die Welt, kekuschle (consentual) deine Mitmenschen und kreiere neue perpetuum mobilé des Glücks.

Gern kannst du auch Mitmachen & Spenden und uns helfen, den Kuschelgedanken schneller in die Welt zu tragen, unsere Projekte zu realisieren und Kuscheln und immer mehr Menschen den Zugang zu achtsamer, liebevoller, bedingungsloser Berührung zu ermöglichen.

Oder sei der oder die erste KuschelRevolutionä:in in deiner Gegend und biete Kuschelpartys und Kuscheltherapie an. Wir im KuschelRaum bieten dafür die (unseres Wissens nach) umfassendsten Ausbildungen an.

Schau dir gern den Film an. Renate Werner hat Dirk, den Schornsteinfeger auf der Suche nach seinem (Kuschel-)Glück und Nicole, Auszubildende für Kuscheltherapie und Kuschelpartyleitung im KuschelRaum begleitet.
Enjoy!