Die Bedeutung von Nähe: Kuscheltherapie im Kontext von Missbrauch und Trauma

In diesem Artikel teilt Rubem Joy Fockink seine Erfahrungen mit Klient:innen, die sich mit Themen wie Trauma und Missbrauch an ihn gewandt haben. Rubem ist Leiter des Netzwerks „KuschelRaum“ und Ausbilder für angehende Kuscheltherapeut:innen und Kuschelpartyleiter:innen. In seinen Einzelsessions ist sein Spezialgebiet die Arbeit mit Menschen, die von Trauma betroffen sind – was ihm sehr am Herzen liegt.
Der Artikel gibt Einblick in Rubems Arbeit, stellt jedoch keine umfassende Abhandlung dar, weder zu Kuscheltherpie, noch zu Themen wie Missbrauch und Trauma.

Kannst du Missbrauch und Trauma kurz erläutern?

Missbrauch bezieht sich auf jede Form von ungewollter, verletzender oder ausbeuterischer Handlung, die einer Person zugefügt wird. Dies kann physischen, sexuellen, emotionalen oder verbalen Missbrauch umfassen. Missbräuchliche Beziehungen werden oft von (erlebter) Abhängigkeit geprägt, nicht selten gehört eine Form von Machtasymetrie dazu. Der Nachhall von Missbrauch und anderen (seelisch) verletzenden Erfahrungen kann das Leben eines Menschen stark beeinflussen. Eine häufige Folge ist, dass das Nervensystem der betroffenen Person nicht mehr in seinem normalen bzw. gesunden Gleichgewicht ist (Dysregulation), was wiederum zu Veränderungen im Denken, Fühlen und Verhalten führt und sich konkret u.a. durch Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen, geringem Selbstwertgefühl und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen zeigen kann. Wenn das der Fall ist, führt Missbrauch zu Trauma.

Trauma entsteht, wenn eine Person eine bedrohliche oder schmerzhafte Erfahrung macht, die ihre Fähigkeit zur Bewältigung übersteigt. War der Auslöser eine überwältigende Ausnahmesituation, in welcher z.B. körperliche oder psychische Gewalt oder Gewaltandrohung vorkam, handelt es sich um ein Schocktrauma. Wenn danach Symptome wie z.B. emotionale Taubheit, Dissoziation, Depression, Flashbacks über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten, handelt es sich wahrscheinlich um eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).
Darüberhinaus gibt es das sogenannte Entwicklungstrauma, das meist in der Kindheit entsteht und sich nicht auf ein bestimmtes Ereignis zurückführen lässt, sondern durch wiederkehrende (eher subtilere) Erfahrungsmuster entsteht. Auslöser sind nur in Ausnahmefällen heftige Grenzüberschreitungen wie z. B. sexuelle oder körperliche Gewalt, am häufigsten handelt es sich um unbefriedigte Bedürfnisse des Kindes, wie z. B. jenes nach Aufmerksamkeit, Anerkennung, Geborgenheit oder emotionaler und körperlicher Zuwendung. Damit einher gehen oft emotionale Distanz wegen Depression oder manipulatives Verhalten aufgrund von narzistischer Persönlichkeitsstörung von Seiten der Bezugsperson(-en), um nur zwei (häufige) Beispiele zu erwähnen. Diese wiederkehrenden, verletzenden und manchmal auch missbräuchlichen Erfahrungen mit einer oder mehreren wichtigen Bezugsperson(-en), von denen das Kind sowohl emotional, als auch praktisch abhängig ist, führt zu starken Gefühlen der Ambivalenz und Unsicherheit und prägt das Bindungsmuster der Betroffenen – ihre Grundeinstellung zum Thema Nähe und Intimität – auch über die Kindheit hinaus.

Bindungsmuster verlaufen hauptsächlich unbewusst (sie sind wie ein Programm, das im Hintergrund läuft) und haben einen starken Einfluss darauf, wie Menschen ihre Beziehungen führen, wie sie sich in Interaktionen mit Anderen verhalten und welche Emotionen dabei ausgelöst werden (z.B. wann und wie sie Nähe zulassen können). Missbrauch und Trauma können massiv auf diese Bindungsmuster einwirken, so dass es den Betroffenen sehr schwer fällt, sich auf eine Beziehung einzulassen. Die Folge davon ist nicht selten Einsamkeit. Alternativ haben sie zwar eine dauerhafte aber unbefriedigende Partnerschaft, in der sie sich nicht gesehen (oder sogar bedroht) fühlen oder sie wechseln häufig ihre Beziehungspartner:innen. In beiden Fällen fehlt es an Intimität und Verbundenheit, auch wenn die betroffene Person physisch nicht alleine ist. Ein weiteres typisches Muster ist, sich hilflos zu fühlen, wenn diese oder auch andere unerwünschte Dynamiken immer wieder eintreten, die zwangsläufig zu schmerzhaften Erfahrungen führen. All das geht zurück auf die ersten Beziehungserfahrungen des Lebens und die entstandenen Bindungsmuster sorgen dafür, dass diese vertrauten Beziehungsdynamiken unbewusst wiederholt und wiederhergestellt werden.
Diese negativen Auswirkungen auf Bindungsmuster entstehen auch, wenn das Trauma später im Leben geschieht. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn die betroffene Person als Folge von Missbraucherfahrung(-en) nicht nur in manchen ähnlichen Situationen getriggert wird, sondern auch ihre unbewusste Grundeinstellung zu Nähe und Intimität verändert und jetzt unter dem Einfluss eines neuen Bindungsmusters lebt.

Allein durch Willenskraft und positives Denken lässt sich ein Bindungsmuster nicht ändern. Wer von Missbrauch und Trauma betroffen ist, braucht, zusätzlich zur Bereitschaft, sich selbst zu verändern, kompetente professionelle Unterstützung und viel Geduld mit den eigenen Prozessen. Wer sich schnelle und nachhaltige „Heilung“ durch eine Rückführung oder in einem Workshop/Retreat erhofft, wird sehr wahrscheinlich enttäuscht sein und läuft darüberhinaus Gefahr, retraumatisiert zu werden. Deshalb sind solche Versprechen meines Erachtens nach fahrlässig und wenig vertrauenswürdig. Trauma kann manchmal schnell entstehen, lässt sich aber nicht wegzaubern.

Jedoch gibt es Hoffnung. Viele Betroffene machen gute Erfahrungen mit Psychotherapie, da Missbrauch und Trauma aber im Körper eingeschrieben werden, fehlt es in einer reinen Gesprächstherapie an dieser Ebene. Die geistigen Erkenntnisse sind zwar wichtig, reichen aber nicht aus, um den Körper, mit seinem Nervensystem und implizierten Gedächtnis zu erreichen und die gewünschten Veränderungen zu bewirken. Entspannungstechniken, die den Körper miteinbeziehen, können sehr hilfreich sein, um das Nervensystem vorübergehend zu regulieren. Alleine führen aber auch sie zu keiner nachhaltigen Transformation. Es bedarf (auch) einer bindungsorientierten Körpertherapie, also einer Methode, die von den körperlichen Erfahrungen ausgeht und die Beziehung zwischen Therapeut:in und Klient:in in den Mittelpunkt stellt – wie z.B. die prozessorientierte Kuscheltherapie.

Was ist prozessorientierte Kuscheltherapie?

Die prozessorientierte Kuscheltherapie konzentriert sich auf spezifische Themen, die von den Klient:innen eingebracht werden, wie beispielsweise Trauma oder Missbrauch bzw. deren Symptome (wie Angstzustände, Depression, Schlafstörung, körperliche Taubheit usw.). Im Fokus stehen nicht der genaue Ursprung oder die Ursache der entstandenen Verletzungen, sondern vielmehr das Schaffen eines Raums, in dem die Klient:innen ihre eigenen Grenzen wahrnehmen und respektieren lernen und ein neues Körperbewusstsein entwickeln können – die Basis für jede gesunde, wohltuende Beziehung.

Im Tempo der Klient:innen werden achtsame und behutsame Berührungen eingesetzt (welche Form von Kontakt sich sicher anfühlt und erwünscht ist, bestimmt allein deren Körper). Das Ziel hierbei ist, die Präsenz der Therapeutin oder des Therapeuten sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne greifbar zu machen und das Nervensystem der Klient:innen zu entspannen (Co-Regulation). Die aufmerksame, wertschätzende und nicht verurteilende Haltung des Therapeuten oder der Therapeutin, das Einhalten von Absprachen, sowie das Arbeiten in einem langsamen Tempo sind hierbei zentrale Aspekte der Vorgehensweise, um positive Erfahrungen zu ermöglichen und um das Vertrauen innerhalb der therapeutischen Beziehung wachsen zu lassen. Wenn die Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen des Körpers der Klient:innen stets berücksichtig und respektiert werden, wird dieser mit der Zeit entspannter und gleichzeitig auch empfindsamer. In diesem geschützten Raum können Klient:innen nach und nach ihre negativen Körpererfahrungen durch positive überschreiben, ihre Ängste und Unsicherheiten überwinden und neue Formen von Nähe und Intimität kennenlernen, um sich schlussendlich neue Wege der Begegnung und Verbundenheit zu erschließen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die prozessorientierte Kuscheltherapie keinen Ersatz für eine Psychotherapie darstellt, sondern als begleitende Maßnahme eingesetzt werden kann, parallel dazu oder nach dem Abschluss einer psychotherapeutischen Behandlung, um die körperliche Ebene zu integrieren. Doch auch für sich stehend kann die Arbeit mit achtsamer Berührung und bewussten Körpererfahrungen – das Erlernen von Selbstwahrnehmung, Grenzsetzung und Vertrauen – die persönliche Entwicklung und das Wohlbefinden der Klient:innen immens fördern.

Wer wendet sich an dich und wie gehst du vor?

Zu mir kommen Menschen, die auf Grund schlechter Erfahrungen (in der Kindheit und/oder als Erwachsene), Probleme damit haben, sich selbst und ihren Körper wahrzunehmen und wenig oder gar kein Vertrauen in sich und andere haben. Ursache für diese Herausforderungen sind hier immer Beziehungen: die zu den Eltern und/oder später fehlende oder toxische bzw. missbräuchliche (Liebes-)Beziehungen.
Diese Menschen haben jedoch erkannt, dass sie statt in Angst zu leben und ständig angespannt zu sein (vor allem im Kontakt mit anderen), die Sehnsucht verspüren, zu vertrauen und in Verbindung zu gehen. Sie wollen sich im Kontakt mit anderen nicht allein fühlen und Intimität zulassen können. Sie wollen im Kontakt zu sich selbst den eigenen Körper, ihre Grenzen, Wünsche und Bedürfnisse besser spüren können, sie wollen lernen, zu genießen, ohne sich zu fragen, wo der Haken ist. Sie wollen mehr Lebensfreude erleben und ein höheres Selbstwertgefühl erlangen.

Grundsätzlich gilt es zu verstehen, dass Missbrauch Verletzung durch Grenzüberschreitung beinhaltet. Die meisten dieser Fälle stammen aus ambivalenten Beziehungen, in der die betroffene Person zwar leidet, sich aber emotional oder anderweitig abhängig von der anderen Person fühlt und sogar auch positive Erfahrungen mit ihr macht. Menschen, die dies auf traumatische Weise erlebt haben, verspüren in der Regel ein starkes Bedürfnis, sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Eine häufige Folge davon ist eine erhöhte Schwierigkeit, sich auf Beziehungen einzulassen. Nähe, Intimität oder Situationen, in denen sie sich verletzlich fühlen könnten, werden vermieden, was oft zu Einsamkeit oder zu einem Gefühl der Isolation führt.

Ein Grund dafür ist die Schwierigkeit, das Erlebte mit anderen zu teilen. Einerseits möchten Betroffene nicht, dass die intensiven und schmerzhaften Erfahrungen wieder hochkommen, andererseits fürchten sie Missverständnisse. Vielleicht haben sie sich auch nicht getraut, um Hilfe zu bitten, oder sie haben es versucht und sind nicht ernst genommen oder abgelehnt worden. Häufig erleben sie auch, dass ihre Erfahrungen heruntergespielt werden und deshalb entsteht in ihnen der Eindruck, dass niemand wirklich nachvollziehen kann, was sie durchgemacht haben. Dabei wird das Gefühl der Hilflosigkeit, dass viele Betroffene schon sehr lange begleitet, verstärkt. Die Hilflosigkeit, die sie zum Zeitpunkt des erlebten Missbrauchs fühlten – sie waren zum Zeitpunkt des Geschehens ohne Hilfe, also im wortwörtlichen Sinne hilflos. Vielleicht gab es auch gut gemeinte Hilfsangebote, die aber anders bei der betroffen Person ankamen, weil ihr Denken und Fühlen getrübt war. So oder so wünschen sich diese Personen Unterstützung und in ihrer Wahrnehmung erhalten sie diese nicht. Sie fühlen sich alleingelassen, unsichtbar und ungehört. Es ist also wichtig, sie absolut ernst zu nehmen und ihnen mit voller Aufmerksamkeit und respektvoll zuzuhören und wertzuschätzen, dass sie sich diesen Schritt der Sichtbarkeit getraut haben. Es nicht länger für sich zu behalten, ist für die meisten ein sehr großes Wagnis, denn Scham spielt in vielen Fällen ebenfalls eine Rolle. Betroffene schämen sich dafür, ein „Opfer“ von Missbrauch zu sein und tragen die Angst, dass dies als Makel oder etwas Negatives betrachtet wird.
Viele meiner Klient:innen waren bereits jahrelang in Psychotherapie und haben dabei viel über sich gelernt, häufig bleiben ihre Muster aber unverändert. Wenn in der therapeutischen Beziehung nur gesprochen aber nicht berührt wird, bleibt der Kontakt ein Stück weit virtuell oder abstrakt und dadurch ist auch die Tragweite der Erkenntnisse eingeschränkt. Die Betroffenen haben zwar jemanden, mit dem sie über ihr Leid sprechen können (was sehr wertvoll ist), auf der körperlichen Ebene machen sie aber wieder die Erfahrung, alleine damit zu sein. In der Kuscheltherapie ist das anders. Sie können endlich im Herzen, im Bauch, im ganzen Körper spüren wie es sich anfühlt, darüber zu sprechen und nicht alleine, sondern angenommen und geborgen zu sein. Immer ist es für sie eine berührende Erfahrung. Eine Mischung aus Freude und Erleichterung stellt sich ein, weil es sich so schön anfühlt, häufig kommen aber auch Wut und Traurigkeit darüber an die Oberfläche, dass sie dies erst jetzt erleben, nach so lange Zeit, alleine mit dieser Last.

Ein weiterer Grund für die Schwierigkeit, sich auf Beziehungen einzulassen, ist die Angst vor erneuten Grenzüberschreitungen. Deshalb meiden sie Situationen, in denen sie sich verletzlich fühlen könnten. Sie vermeiden Nähe und Intimität, da sie vermeintlich niemandem wirklich vertrauen können und es sicherer scheint, andere Menschen auf Distanz halten. Dadurch mögen sie sich zwar etwas sicherer fühlen, gleichzeitig aber auch isoliert und einsam.

Deshalb ist es unerlässlich, gleich am Anfang der therapeutischen Beziehung eine Vertrauensbasis aufzubauen. Die Klient:innen sollen schrittweise erfahren, dass sie sicher sind und nicht allein gelassen werden. Dies wird durch verschiedene Signale vermittelt, die verdeutlichen, dass sie nicht machtlos sind, sondern die volle Kontrolle über die Situation haben. Wenn sie z.B. Absprachen treffen oder Grenzen setzen, werden diese respektiert und eingehalten. Je mehr diese Botschaften bei ihnen ankommen, desto mehr können sie sich entspannen, da sie wirklich spüren, dass sie sich nicht verteidigen müssen. Dies ist der erste Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Veränderung.

Wie baust du eine vertrauensbasierte Beziehung auf?

Mein Anspruch ist, gleichzeitig Achtsamkeit und Professionalität, aber auch Präsenz und Herzenswärme auszustrahlen. Dies erreiche ich durch:

Vorbereitung und Absprachen

Eine achtsame und professionelle Herangehensweise erfordert meinerseits eine sorgfältige Vorbereitung. Dies umfasst eine genaue Erinnerung (Was wurde mir bereits per Email, am Telefon oder im persönlichen Gespräch mitgeteilt und was ist konkret in den bisherigen Sessions passiert?) und dementsprechend das Eingehen auf individuelle Vorlieben, Abneigungen und Handlungsrichtlinien der einzelnen Klient:innen. 
Durch das Einhalten aller Absprachen, sei es in der Kommunikation vor dem Termin, während des Vorgesprächs und im Laufe der Session, wird Verlässlichkeit vermittelt und das Vertrauen nach und nach gestärkt. Ich zeige damit, dass ich die Klient:innen ernst nehme und ganz wichtig, dass mit mir Absprachen eingehalten werden. Pünktlichkeit und ein sauberer, zweckmäßig und ansprechend eingerichteter Therapieraum sind weitere Aspekte, die Professionalität demonstrieren.

Nonverbale Kommunikation
Ein weiterer zentraler Bestandteil ist die aufmerksame Beobachtung der Klient:innen. Ich richte mein Augenmerk auf deren Atem und deren Körpersprache, um auch feinste Signale wahrzunehmen. Hierbei geht es darum, Diskrepanzen zwischen dem verbalen Ausdruck und den nonverbalen Signalen zu erkennen, denn nicht alle können vom Anfang an ihren eigenen Körper bzw. dessen Grenzen wahrnehmen und diese mündlich kommunizieren. Ein gestockter Atem oder eine rückwärts gerichtete Körperbewegung können auf innere Widerstände oder Unwohlsein hindeuten. Durch das genaue Hinschauen und anfangs kleinschrittiges Nachfragen ermögliche ich einen sicheren Raum für meine Klient:innen, wo zwar viel Wert auf die verbale Kommunikation gelegt wird, dessen Sicherheit aber nicht ausschließlich von ihr abhängt.

Behutsamer Einstieg
Besondere Bedeutung kommt dem Beginn der Kuschelsession, der ersten Berührung zu. Hier gilt es, einfühlsam und behutsam vorzugehen, um den Klient:innen ein größtmögliches Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Ein möglicher Einstieg, der sich sehr bewährt hat, ist der folgende. Wir sitzen im Schneidersitz, sind Rücken an Rücken und ich verspreche: „Wir bleiben hier, bis du mir sagst, dass du die Position, ändern möchtest.“ Dieser Einstieg ermöglicht ihnen ein Gefühl der Kontrolle, denn sollte ich meinen Oberkörper bewegen, würden sie es sofort mitbekommen und bietet einen ersten, sogar großflächigen Körperkontakt. Die Klient:innen spüren meine Wärme, meinen Atem, sie können ein bisschen von ihrem Gewicht abgeben, indem sie sich anlehnen, sie werden aber z.B. nicht zu Blickkontakt gezwungen und sie wissen, dass meine Hände sie nicht wirklich erreichen können. Das ist der erste große Vertrauenstest. Halte ich wirklich diese Absprache ein oder werde ich ungeduldig und zeige, dass ich etwas anderes von ihnen erwarte? Ich bleibe und warte, bis ein Impuls von ihnen kommt, warte ich. Dies kann die ganze Session dauern. So machen sie wirklich die Erfahrung, die Kontrolle über die Situation zu haben. Sie entscheiden, wie die Session abläuft, was wann wie geschieht und ich halte unsere Absprachen ein.

Meine eigene Fürsorge

Ein wichtiger Aspekt der Professionalität besteht darin, den Klient:innen zu vermitteln, dass ich auf mich selbst achte, meine eigenen Grenzen jederzeit wahre und für mich selbst sorge. Ich spreche diese Prinzipien deutlich vor und auch während der Session aus und setze sie in die Tat um. Sollte ich in einer längeren Session z.B. das Bedürfnis haben, zu trinken, dann tue ich das. Sollte sich eine Position nach langem Verharren zu unbequem anfühlen, kommuniziere ich das und schlage eine Änderung vor. Meine Klarheit und auch der selbstverständliche Umgang mit meinen Bedürfnissen vermittelt: „Ich kümmere mich um mich selbst und achte auf meine Bedürfnisse. Es ist nicht deine Aufgabe, auf mich und meine Bedürfnisse zu achten.“ Konsequenz in diesen kleinen Dingen ist entscheidend, damit die Botschaft „Du kannst dich entspannen und ganz bei dir sein.“ wirklich wahrgenommen und verinnerlicht werden kann. 
Eine zweite wichtige Botschaft ist hier auch, dass mir der Klient oder die Klientin mit all seinen:ihren Herausforderungen und Anforderungen nicht zu viel sein kann. Ich kann mit der Last seiner:ihrer Wunden umgehen, gerade weil ich für mich selbst sorge und Grenzen setze. Ich kann „Stopp“ sagen, ich kann „Nein“ sagen. Dadurch fungiere ich einerseits als Vorbild,  andererseits schaffe ich einen Raum für die Klient:innen, in dem auch ihre eigenen Grenzen willkommen sind, in dem sie sich trauen, sich zu zeigen. Ich bedanke mich, wenn sie „Nein“ zu etwas sagen oder eine Grenze kommunizieren. Dies hilft einerseits mir, meine Arbeit besser zu machen, und andererseits unterstützt es sie in ihrem eigenen Leben, da sie diese positive Erfahrung auf andere Situationen und Beziehungen übertragen können. Grenzen sind etwas Großartiges, sie machen uns frei. Ja, sie schränken ein, aber innerhalb dieser Einschränkungen können wir uns vollkommen frei bewegen. Tatsächlich sind wir viel freier, wenn Grenzen klar kommuniziert werden, im Gegensatz zu Situationen, in denen sie nicht klar definiert sind.

Wie vermeidest du Leistungsdruck?

Leistungsdruck ist tatsächlich ein Thema, da die Klient:innen sich ja für die Session entschieden haben, um etwas zu erreichen. Manche haben immer wieder die Erfahrung gemacht, nicht (gut) genug gewesen zu sein und fühlen nun auch mit mir diesen Stress. Andere wiederum treibt die Angst um, zu viel zu sein und andere (in dem Fall mich) zu überfordern. In beiden Fällen wurde die Erfahrung gemacht, als Folge davon, abgelehnt, verurteilt und nicht geliebt zu werden. Sie versuchen also erst einmal für mich „richtig“ (lieb, nett, nicht anstrengend, ect.) zu sein und stehen damit enorm unter Druck.
Nach und nach machen sie jedoch die Erfahrung, dass sie mir nicht zu viel oder zu wenig sein können, dass das, was sie erleben und sind, sein darf.

Ich vermeide Leistungsdruck vor allem durch Co-Regulation, also der Fähigkeit, dass sich das eigene Nervensystem in Verbindung mit einem anderen regulieren kann. Co-Regulation ist uns angeboren. Babys z.B. können sich noch nicht selbst regulieren und im Fall von beispielsweise Angst oder Unwohlsein, ist das Baby diesen Empfindungen ausgeliefert. Doch durch den Körperkontakt zu einer anderen Person und die entstehende Verbindung der Nervensysteme, lassen sich Gefühle der Ruhe und Sicherheit übertragen und das Baby beruhigt sich wieder. Es wurde co-reguliert. Diese Fähigkeit verlieren wir nie, wir können sie auch als Erwachsene nutzen. Wenn die Klient:innen meine Ruhe spüren, wenn meine Entspannung bei ihrem Nervenystem ankommt, werden sie also nicht nur selber ruhig, sondern glauben mir, wenn ich sage, dass sie mir weder zu viel noch nicht gut genug sind. Ihre Körper merken, dass es mir gut mit ihren Themen und in ihrer Nähe geht und fühlen sich angenommen.

Um Leistungsdruck nicht zum Gegenstand der Sessions werden zulassen, ist es außerdem wichtig, dass ich nicht versuche, sie reparieren zu wollen oder auch nur ansatzweise diesen Eindruck vermittle. Der Veränderungsprozess und der Weg zur Besserung dürfen die Zeit nehmen, die sie brauchen und mein Fokus liegt darauf, einfach für die Klient:innen und ihren individuellen Weg da zu sein und ihnen Raum zu geben. Meine achtsame, nicht wertende Präsenz im Hier und Jetzt schafft Resonanz. Bei den Klient:innen kommt die Botschaft an, dass sie so sein dürfen, wie sie sind. Sie müssen nichts leisten, um meine Aufmerksamkeit oder Zuwendung zu bekommen.
Ein wunderbarer Weg, um dies zu vermitteln, ist die Arbeit mit dem Atem. Während einer Sitzung halte ich meinen Atem grundsätzlich ruhig und gleichmäßig, was eine erdende, beruhigende Wirkung auf mein eigenes Nervensystem hat, welche sich dann auf die Klient:innen und deren Atem überträgt, da ihre Körper meinen Atem und meine Atembewegungen spüren. In diesem Moment erhalten wir gegenseitig Informationen – sie erhalten die Erdung von mir und ich erhalte Informationen darüber, wie es ihnen geht. Sobald ihr Atem halbwegs ruhig ist, synchronisiere ich meinen mit ihrem. Ich atme zwar weiterhin leise, aber dennoch bemerken sie (ihre Körper) die Synchronisierung, auch wenn es unbewusst geschieht. Diese Atemanpassung vermittelt darüberhinaus die Botschaft: „Ich sehe dich, ich nehme dich wahr.“ Gleichzeitig verdeutliche ich, dass sie das Tempo vorgeben und nichts für mich tun müssen. Es geht darum, dass ich für sie da bin und ihnen Unterstützung biete. Auch dies ist Teil von Achtsamkeit.

Neben Professionalität und Achtsamkeit versprichst du auch Präsenz und Herzenswärme. Warum?

Weil Professionalität und Achtsamkeit alleine nicht ausreichen. Ich verspreche Präsenz und Herzenswärme aus guten Gründen, denn um meine Klient:innen bestens zu unterstützen, muss ich eine Beziehung mit ihnen aufbauen und diese basiert auf Präsenz, Sicherheit, Ruhe und Herzenswärme. Ist all das gegeben, entsteht echter Kontakt. 
Und dieser Kontakt vermittelt Wertschätzung – bedingungslose Wertschätzung, etwas das für die meisten meiner Klient:innen völlig neu ist. Diese kann tief in ihr Wesen einsinken, weil ich mehrere physische und psychische Kanäle benutze, um die Botschaft zu übermitteln. Über die Zeit ändert sich quasi von allein ihr negatives Selbstbild und an dessen Stelle rücken erst Selbstwertgefühl und dann auch Selbstachtung und Selbstliebe.

Präsenz

Präsenz kann nicht vorgetäuscht werden. Entweder bin ich ganz bei meinen Klient:innen, höre ihnen genau zu, sehe sie, nehme sie wahr und schenke ihnen meine ungeteilte Aufmerksamkeit oder ich tue das nicht. Und ein Versprechen meiner Arbeit ist, dass ich immer präsent bin. Geschieht dies emphatisch und urteilsfrei, öffnet sich ein Raum, in dem sich die Klient:innen wirklich gemeint fühlen. 
Resonanz und offene Präsenz brauchen Fingerspitzengefühl, denn durch sie darf sich niemals vermitteln, dass es von ihrer Seite her etwas zu leisten oder zu vollbringen gibt. Mein Blick zum Beispiel: Ein erwartungsvoller Blick meinerseits könnte zu penetrant sein, zu viel wollen, auch wenn er gut gemeint ist. Augenkontakt zu erzwingen, auch wenn er besagt: „Ich sehe dich.“ wäre zu invasiv, ja übergriffig und ein distanzierter Blick könnte abwesend, gelangweilt oder sogar ablehnend oder ängstlich wirken… Das alles wäre nicht hilfreich in einer Session. Durch meinen Blick möchte ich die ganze Zeit transportieren: „Ich sehe dich, ich bin da. Ich bin entspannt und präsent. Ich ver- oder beurteile dich nicht und ich verlange und brauche nichts von dir. Du musst nichts leisten, mir nichts (zurück) geben.“

Sicherheit und Ruhe

Mein ganzes Wesen strahlt die ganze Zeit Sicherheit und Ruhe aus. Ein Beispiel dafür wäre meine Stimme. Auch mit ihr möchte ich Sicherheit und Ruhe vermitteln, mit jedem Wort. Hier ist nicht nur die Wortwahl wichtig, sondern auch die Stimme selbst, die Stimmlage und Intonation in sich. Es geht nicht um (verkrampften) Perfektionismus: Sogar wenn ich mich verspreche, bleibt meine Stimme entspannt. Solche Momente sind sogar hilfreich, denn sie zeigen: Fehler sind in Ordnung. Fehler kommen vor. Fehler sind menschlich. Die Botschaft: Ich (Kuscheltherapeut) bin ein echter Mensch (und kein Abziehbild) ist sogar eine Voraussetzung dafür, dass wir eine „echte“ zwischenmenschliche Beziehung, in der Nähe und Intimität möglich sind, haben können.

Herzenswärme

Meine innere Haltung ist die der Wertschätzung. Grundsätzlich habe ich immer einen wertvollen, liebenswerten Menschen vor mir und ein Teil des Wertes von Kuscheltherapie ist, dass dies über den Körper vermittelt werden kann und über die Zeit immer tiefer ins Wesen des Gegenübers einsinkt. Dies nur zu behaupten und nicht zu fühlen, ist nicht möglich, denn die Klient:innen würden (unbewusst) spüren, dass etwas nicht stimmt, dass ich nicht ehrlich mit ihnen bin. Die Kongruenz von innerer (Intention) und äußerer Haltung (Stimme, Körpersprache, Mimik) ist unerlässlich. Alles an mir strahlt Herzenswärme aus, weil es meine tatsächliche innere Haltung ist. Ich bin – und muss es auch sein – authentisch in dieser Haltung. Vorgetäuschte Herzenswärme ist nicht wirklich möglich, der Unterschied ist spürbar. Dann entsteht ein echter Kontakt zwischen uns und dieser echte Kontakt ist ausschlaggebend für den Wert von Kuscheltherapie.

Warum ist echter Kontakt so ausschlaggebend und was löst er bei den Menschen, die sich an dich wenden, aus?

Wie schon gesagt, ist ein ehrliches und wohlwollendes Angebot von entscheidender Bedeutung, um eine heilsame Verbindung herzustellen. Wenn das Angebot nur eine Fassade ist, spürt es der Körper der Klient:innen und sie werden sich unwohl fühlen.
 Aber wenn dieses Angebot aus vollem Herzen gemacht wird und wenn ich meine Klient:innen nicht dränge, es anzunehmen, sondern warte, bis sie dazu bereit sind, Schritt für Schritt, mit viel Achtsamkeit und Feingefühl, dann geschehen Wunder. In diesem Raum des Vertrauens und der Sicherheit beginnen die Klient:innen, sich zu zeigen und erlauben es sich, sich zu offenbaren. Sie trauen sich, wirklich in Verbindung zu gehen.

Diese Kombination aus Sicherheit und Wärme kann dazu führen, dass ihr Schmerz an die Oberfläche kommt. Der entscheidende Unterschied besteht jedoch darin, dass sie diesmal nicht allein mit ihm ist. Sie machen eine neue und sehr wertvolle Erfahrung: Wenn sie sich zeigen, sind sie nicht allein. Ich bleibe da, ich urteile nicht über sie, ich bin in der Lage, ihren Schmerz auszuhalten und habe weder das Bedürfnis irgendetwas weg oder kleiner zu machen, noch selber weg zu gehen. Ich bin geistig und körperlich ganz präsent, bin greifbar. Ich kann z.B. ihre Hand halten, wenn sie das möchten.
Durch diese neue Erfahrung, die alle Ebenen ihres Seins durchdringt, gewinnen sie die Hoffnung zurück, dass Beziehungen schön sein können. Sie beginnen wieder zu lernen, sich zu öffnen und sich selbst zu spüren, sie beginnen wieder zu vertrauen. Dieses sich-wieder-Spüren ist enorm wichtig.

Was meinst du mit sich-wieder-spüren-können?

Das Wiedererlangen des Körperempfindens ist von großer Bedeutung. Viele Menschen, die Missbrauch erfahren haben, erleben eine Art Taubheit in ihrem Körper. Dies geschieht als Schutzmechanismus, um sich vor weiterem Schmerz zu schützen, sei es durch den Nachhall der Vergangenheit oder neue Grenzverletzungen. Das Paradoxe ist: Das Fehlen einer bewussten Körperwahrnehmung erschwert es ihnen dann, klare Grenzen zu setzen. Wenn sie die Grenze nicht spüren, wird es schwierig zu erkennen, dass sie überschritten wurde. Dadurch ist das Vertrauen in ihren Körper, seine Fähigkeit, Signale auszusenden und in ihre Fähigkeit diese auch wahrzunehmen, stark beeinträchtigt.
Es ist ein Prozess (und ein Geschenk der Kuscheltherapie), diese Taubheit allmählich abzubauen und die eigenen Körperempfindungen mit der Zeit wieder wahrzunehmen. Dadurch das sie sie spüren, können sie auch beginnen, auf die Signale ihres Körpers zu hören und so lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und auch Grenzen zu erkennen. Es ist ein schrittweiser Prozess des Vertrauensaufbaus, bei dem ihre Körperempfindungen (endlich) respektiert werden. Als Resultat wird der Körper weicher und empfänglicher für Berührung und Nähe, die Taubheit lässt nach.

Dieses Wiedererlangen der (feinen) Körperempfindungen ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg der nachhaltigen Veränderung. Es ermöglicht den Klient:innen, sich wieder mit sich selbst zu verbinden und ihr inneres Erleben bewusster wahrzunehmen. Es eröffnet die Möglichkeit, wieder in Berührung mit anderen Menschen zu gehen, mit dem Wissen, die eigenen Grenzen schützen zu können. Durch die Verbesserung der Beziehung zum eigenen Körper können sie einen wichtigen Schritt in Richtung Selbstakzeptanz, Selbstliebe und innerer Stärke machen.

Bemerkst du, dass sich die Betroffenen mit der Zeit durch das Kontaktangebot verändern?

Ja, absolut!
Erstens, sie spüren sich wieder und weil sie sich jetzt besser spüren, wissen sie auch genauer, was ihnen gut tut und was nicht. Sie lernen Nein zu sagen und immer mehr trauen sie sich, Grenzen zu setzen und sich selbst zu schützen. Trotz der großen Sehnsucht nach Verbundenheit, verlieren sie die Angst, Beziehungen zu zerstören, indem sie ihre Bedürfnisse ausdrücken und Nein zu etwas sagen. Sie verstehen, dass es wesentlich ist, Grenzen setzen zu können, um gute Beziehungen zu haben.
Zweitens lernen sie, wieder in Verbindung mit ihrem Körper zu treten und ihn und alle Gefühle zu fühlen. Sie öffnen sich wieder für Freude und Genuss. Sie fangen an, das Leben wieder mehr zu genießen.
Darüberhinaus habe ich oft beobachtet, dass sie anfangen, sich selbst mitfühlend(-er) und geduldig(-er) zu behandeln.
 Durch all diese neuen positiven Erfahrungen beginnen sie zu verstehen, dass Nähe und Intimität nicht bedrohlich sein müssen, sondern auch Quellen von Unterstützung und Liebe sein können.

Ein weiterer wichtiger Schritt in ihrem Transformationsprozess, den ich häufig beobachte, ist die Bereitschaft, ihr Trauma mit ausgewählten Menschen zu teilen. Indem sie ihre Geschichte nicht mehr für sich behalten, fühlen sie sich weniger allein und isoliert. Sie erfahren Verständnis, Empathie und Unterstützung, was ihnen hilft, ihr Trauma zu verarbeiten und weiter zu heilen. Als Folge davon, fühlen sie sich nicht mehr so einsam damit.

Gibt es noch etwas, was dir zu dem Thema des Kontakts auf dem Herzen liegt und was du mit den Menschen, die dies lesen, teilen möchtest?

Die größten Geschenke des Lebens bekommen wir, wenn wir in echter Verbundenheit leben. Der Weg dahin mag manchmal Angst machen oder sogar unmöglich erscheinen. Doch es ist meine feste Überzeugung, dass es für jede:n möglich ist und dass sich die Mühe, diesen Weg zu gehen, auf jeden Fall lohnt.

Möglichkeiten Rubems Arbeit kennenzulernen

Es liegt Rubem sehr am Herzen, Betroffene von Missbrauch und Trauma zu unterstützen.

Wenn du keine einfache Kindheit hattest oder auch später im Leben Grenzüberschreitungen erleben musstest und heute an Symptomen wie Depression, Erschöpfung, Schlafstörungen, chronischem Stress, Verspannungen, körperlicher Taubheit, Angstzuständen, Einsamkeit oder einem auffälligen Beziehungsmuster leidest, könnte es sein, dass auch du betroffen bist.
Wenn du in psychotherapeutischer Behandlung bist oder bereits Erfahrungen mit dieser oder anderen Therapie-Methoden gemacht hast, dir dabei aber etwas fehlt oder gefehlt hat, könnte es sein, dass prozessorientierte Kuscheltherapie das Richtige für dich ist.

Rubems Klient:innen berichten von mehr Entspannung und Lebensfreude, mehr Geduld, Selbstliebe, Selbstvertrauen und Vertrauen (zu Männern), um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Wenn du eine Einzelsession prozessorientierte Kuscheltherapie mit Rubem ausprobieren möchtest, hast du folgende Möglichkeiten:

  • Du kannst dir Rubems Profil und Angebot anschauen oder ihm direkt eine Email schreiben: rubem@kuschelraum.de
  • Ein (optionales) erstes Kennenlernen über Telefon oder Videocall ist kostenlos.
  • Ein kostenfreies persönliches Beratungsgespräch, in dem u.a. die Kuschelvereinbarung besprochen und unterschrieben wird, findet immer direkt vor der ersten Session statt. Du zahlst nur für die Zeit der Session an sich (also für 60, 90, 120, … Minuten reine Kuscheltherapiezeit) und dies nur, wenn du dich nach dem Gespräch dafür entscheidest.
  • Zur Zeit läuft das Sommer-Kennenlernangebot noch bis zum 31.08.23: 
Drei Sessions für den Preis von zwei.
    Das Angebot gilt bis zu einer Woche nach der ersten Session. Du kannst es also auch bei einer ersten Session belassen.

Das sagen Klient:innen, die zu Rubem mit dem Anliegen Missbrauch und Trauma gekommen sind

„Ich schätzte sehr deine ruhige Ausstrahlung und deine sanften Berührungen und dass ich das Gefühl vermittelt bekommen habe, dass ich so sein darf wie ich bin. Mir ist zwar aufgefallen, dass ich vor allem am Anfang noch ziemlich verkrampft war und Teile meines Körpers versucht habe zu „schützen“, aber mit der Zeit habe ich mehr Vertrauen und Ruhe gewonnen und konnte mehr loslassen. Am meisten habe ich das Streichen über mein Gesicht genossen. Ich fand es sehr gut, dass du immer mal wieder etwas gefragt hast, also z.B. ob du deine Hand da hin legen darfst oder ob mehr oder weniger Druck. Durch die Erfahrung und der Schätzung meiner Grenzen habe ich auch wieder etwas mehr Vertrauen in Männer gewonnen – tausend Dank!“

„Thank you for Monday. I floated home. I felt really relaxed and grounded in a way I can‘t remember feeling before. It is challenging for me to make myself small and looked after but you created a space for me to do so. I also woke up Tuesday morning to notice the ringing in my ears which I have had for couple of years was a lot quieter.”

„Ich bin Dir dankbar, dass

  • Du mir einfach zuhörst – ohne Ratschläge, ohne Urteile – und dabei meine Hand hältst.
  • Du meine Wut aushältst.
  • ein aus vollem Herzen gemeintes „Danke“ ausreicht und ich mich nicht mit Lobpreisungen überschlagen muss, damit die Nachricht ankommt.
  • Du mit einem Nein/meiner Meinung klarkommst – ohne mir deswegen anschließend eine Diagnose anzudichten, mich zu etwas zu überreden oder Gaslighting zu betreiben.
  • Du geduldig mit mir bist.
  • Du konsistent umsetzt, was du ankündigst.
  • Du Missverständnisse mit mir klärst.“

„Es war sehr besonders für mich, ich fühlte mich sehr gesehen . Und auch danach voller Kraft, hat mein Mann-Bild positiv ins Wanken gebracht :)“

“So yeah, I felt surprisingly calm and warm after our session. I was almost kind of worried that lots of stuff would come up, I felt that it was a huge topic to be so close to someone ‚I don’t know so well‘, simply because of my past experiences. But I was surprised how good it felt and how natural it felt. I can definitely imagine that this can be of big help for people with similar traumatic experiences, or people who have a lack of intimacy in their lives. I’ve been thinking a lot about it the last days, mainly because I’m confused, but not in a bad way. I’m honestly impressed by how professional, but still very honest you felt. Usually I would think that by this kind of practice my borders are easily crossed, which would make me feel bad afterwards, but actually I couldn’t identify any of those feelings afterwards. I’m very impressed with how well you can feel what is necessary/appropriate, and how easily you could make me feel. Except for the fact that my pattern is that I keep thinking „why would he want to be so intimate with me?‘ But there I trust you that you also listen to your own boundaries.
Oh yeah, there is definitely something else I really learned from it! I was talking a bit about it with a friend yesterday, and then I said: „This was definitely the best cuddling I’ve ever had in my whole life!“. I honestly thought that it’s almost impossible to find that in a relationship. But this friend actually made me realize that I should never think about it as something impossible to reach, that it’s actually the way it should be in any relationship. I realized I always settled down for less, usually it was me giving everything and receiving almost nothing. And it’s a very nice feeling to know that I don’t have to accept that anymore. It somehow opened my eyes.”

„Ich bin ganz berührt davon, wie stark ich mit dir in Resonanz gehe und gehen darf. Und wie WUNDERschön und heilsam unsere Begegnungen dadurch für mich sind. Herzlichen Dank.“

„Als du meinen Bauch gestreichelt hast, hatte ich wieder so eine Art Trennung von meinem eigentlichen Ich und meinem Körper. Ich war voller Liebe für meinen eigenen Bauch und hab mich einfach nur gefreut, dass er so viel Liebe von dir kriegt, nach allem, was er (ich?) schon so erlebt hat, auch nicht Gutes. Das war ein mütterlicher Moment meinem eigenen Bauch gegenüber und ich weine jetzt beim Schreiben, so tief geht das. In meinem Bauch sitzen so viele Erfahrungen und Emotionen und du berührst ihn mit so viel Vorsicht, Sanftheit, liebe-voll und gleichzeitig so gekonnt und mit richtigem Instinkt, dass ich tiefe Dankbarkeit für dich empfinde und dafür, dass du mir und meinem Körper das schenkst, was er verdient.“

„Es war wieder sehr schön. Habe mich sicher gefühlt, beschützt und mich wieder als Kind gesehen. Ich war im Garten und mein Vater war auch da, ich habe seine Energie gespürt. Ich war einfach glücklich. Ganz vielen Dank!!!“

„Auf dem Heimweg kamen mir die verschiedenen Ebenen von Vertrauen in den Sinn, Vertrauen haben und mit etwas vertraut sein. Vertraut habe ich dir von der ersten Session an, auch wenn das natürlich mit der Zeit mehr wächst. Aber jetzt in dieser Session habe ich ganz stark gemerkt, dass mir du und deine Nähe / das Kuschelsessionsetting / die Atmosphäre auch auf die schönste Art vertraut sind, ein bisschen ritualisiert. Ich kam am Dienstag von allem erschöpft und mit angespannten Nerven zur Session und dann war es so ein inneres erleichtertes Aufatmen, da zu liegen und anzukommen, schon beim ersten Kontakt über die Hände. Ich hab in dieser Lebensphase Momente, in denen mir mein Alltag, wenn man ihn denn so nennen kann, immer noch vorkommt wie ein Traum und ich denke, dass ich gleich aufwache und wieder in der Normalität meines „alten Lebens“ bin, in der Beziehung, in der Wohnung, mit den Menschen und Tieren. Das ist kein echter Wunsch nach Rückkehr, aber manchmal kommt mir die Gegenwart irreal vor. Aber mit dir in diesem Raum geht es mir nicht so. Das ist real, genau richtig und dieses ganze bunte Dröhnen von außen blendet sich aus. Ich bin sehr glücklich über diese Oase, danke, dass du dich so auf mich einlässt.“

„Ich fühlte mich ausgeglichen, gestärkt und hoffnungsvoller als vorher. Das hat mir direkt an dem Tag noch geholfen, weil ich nachmittags durch den Streik stundenlang in sehr vollen Öffis unterwegs war – ich bin mir sicher, dass ich das weniger gut ausgehalten hätte, wenn nicht gerade vorher die Batterien aufgeladen worden wären.“

„Übrigens fällt mir zu diesem Gefühl von Raum- und Zeitlosigkeit und dem Gedanken an das Sterben, an diesen Urzustand, noch etwas ein. Manche Leute sagen doch, dass man angesichts der Schönheit von irgendwelchen bunten Blumen oder Schmetterlingen nur gläubig werden kann, weil das so sehr nach Kreation aussieht. Sowas dachte ich mir bei deiner Massage (Was war das übrigens für eine Technik? Das war sowas von gut!). Von einem anderen Menschen berührt zu werden, kann so schön sein, dass es doch nicht nur irgendwelche biologischen Zwecke haben kann, sondern ein heiliges Geschenk ist, dass wir sowas fühlen und uns geben können.“

„Hi Rubem, für mich war das perfekt so – eine wunderbare Kuschelerfahrung. Das gehalten werden und vor allem Kopf kraulen ist bei meinem Hintergrund sehr heilsam. Ich finde, du bist sehr einfühlsam und machst das intuitiv genau richtig. Gut fand ich auch, dass wir erstmal nicht so viel geredet haben. Dafür hatte ich gar keine Kapazitäten. Es bleibt ein Problem, dass ich mich bei so nahem Kontakt kaum selber spüren kann. Deshalb ist es besonders wichtig, dass ich mich sicher fühle. Und das tue ich bei dir. Danke!“

„Zur letzten Session: Wieder kommt mir so ein Seufzen, ich hab gar nicht so viel dazu zu sagen, aber es tut mir einfach gut, bei dir zu sein. Das sind gerade die realsten Momente, damit meine ich, dass ich mich da so abgeschirmt wie nie von diesem ganzen metaphorischen und echten Lärm fühle und ich einfach bin und das sehr gern in deiner Begleitung. Ich fühl mich un-reizüberflutet wie vor dem Internet und auf Wiesen liegend, zumindest kommen mir, wie gesagt, immer so Naturbilder. Es hat mich berührt, wie tröstend du warst, auch deine Berührungen. Wenn du mich am Bauch und Gesicht streichelst, ist das meist am dichtesten an meinem inneren Ich dran und das zuzulassen löst alle möglichen Emotionen, je nach Tag, und ich bin dankbar, dass du mich begleitest.“

„Das war auch ein Moment, in dem ich vor meinem inneren Auge Landschaften gesehen hab, eigentlich mich selbst vor einem Meer, stark und ruhig, wie so eine archaische Kriegerin. Alles, was wir teilen, fühlt sich richtig an. Und manchmal heilig.“

“I had another lovely time, thank you! I became a wolf, and you were the universe looking after me!”

„Ich habe mich extrem wohl gefühlt und hatte den Eindruck, dass du sehr professionell und mit Liebe und Leidenschaft für das was du tust auftrittst. Ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, etwas falsch zu machen oder komische Fragen zu stellen. Deine warmherzige und ruhige Art ist einfach nur angenehm und gibt mir das Gefühl von Ruhe und Sicherheit. Ich Bedanke mich von Herzen!“

„Ich bin in der Session bewusst in mein inneres Kind reingegangen, wie ich mich damals gefühlt habe (5. 6. Klasse), ganz allein, ungeliebt, und habe mich berühren, streicheln, halten lassen. Damals wusste ich nicht dass ich das auch selbst tun kann oder wie ich das von außen bekommen kann. Es war heilsam. Dieses innere Kind von der damaligen Zeit ist noch nicht geheilt, aber wir sind auf einem guten Weg. Deine Berührungen taten sehr gut. Ich hätte noch stundenlang in der gleichen Position liegen bleiben können. Danke dir!“

„Ich bin froh, dass ich mit dir die Erfahrung mache, dass du auch subtile Zeichen oder Nuancen in der Kommunikation verstehst (und sendest), sowohl verbal als auch körperlich. Das ist so entspannend, weil ich mich im Leben oft an andere Arten der Kommunikation anpassen muss. Das kann ich auch super, lebenslanges Training, und kaum eine:r merkt das wahrscheinlich, aber manchmal nervt es einfach und bei dir hab ich das Gefühl, du sprichst meine Sprache.“

„Am Anfang war ich sehr gestresst und während der Session beruhigte ich mich allmählich. Ich habe gefühlt, wie Du den Stress von mir – mit jeder Berührung, jede Umarmung, alle äußerst authentisch – absorbieren kannst, bis ich am Ende nur glücklich war. Das ist eine besondere Gabe von Dir.“