3 gravierende Folgen von Berührungsarmut: Stress, Einsamkeit und Berührungsmangel
In diesem Blogartikel beleuchten wir die gravierenden Folgen von Berührungsarmut. Auf die Auswirkungen frühkindlicher Berührungsarmut sind wir bereits detailliert im Blogartikel „Der Einfluss von Berührung auf unser (Über)Leben“ eingegangen. In diesem rücken wir die Folgen von Berührungsarmut im Erwachsenenalter in den Fokus.
Berührungsarmut
Berührungsarmut ist ein Phänomen, das leider immer mehr um sich greift. Wir berühren uns seltener und weniger. Sei es aus Angst davor, übergriffig zu wirken oder weil uns die Nähe zu Menschen immer suspekter, vielleicht sogar unangenehmer wird – es geschieht. Virtuell fühlen sich viele Menschen sicherer, was aber fehlt ist der tatsächliche Kontakt. Mensch zu Mensch. Aug in Auge. Haut an Haut. Es gibt mittlerweile viele Theorien über das Warum und Woher von Berührungsarmut und Gottseidank auch immer mehr Studien zu diesem Thema (über die schädlichen Folgen von Berührungsmangel und auch über die vielen positiven Effekte, ja die Notwendigkeit davon Berührung zu leben), welche vielleicht und hoffentlich die Kehrtwende hin zu mehr Berührung einleiten werden.
Die gravierenden Folgen Einsamkeit, Stress und Berührungsmangel möchten wir hier in den Fokus rücken, da sie mit unserer Arbeit – mit absichtsloser, bedingungsloser Berührung, mit Kuscheln, adressiert werden können.
„Die meisten Depressionen, Burnouts und andere psychosomatische Krankheiten sind zu einem erheblichen Teil das Resultat von einem Mangel an achtsamer Berührung.“ – Martin Grunwald
Einsamkeit
Ist der erwachsene Mensch nicht in der Lage ein soziales Netzwerk aufzubauen, das ihn in Notfällen auffängt, und hat er niemanden, um Erfahrungen (Freude und Leid, Intimität und Verbundenheit) zu teilen, dann ist er einsam. Einsamkeit ist jedoch nicht nur psychisch belastend (schmerzhaft) und emotional schmerzhaft, sondern führt auch zu anhaltendem Stress, der durch einen unausgeglichenen Hormonhaushalt mit einem Übermaß an Cortisol gekennzeichnet ist.
Die Psychologin Michelle Drouin unterscheidet zwischen dem subjektiven Gefühl (Einsamkeit) und der objektiven sozialen Vernetzung (soziale Isolation), deklariert aber, beide seien tödlich und eine Form von Folter. In ihrem Buch „Out of Touch: How to Survive and Intimacy Famine” zitiert sie zahlreiche Studien zum Thema, welche u. a. versuchen, die gravierenden Gesundheitsfolgen zu beziffern. Was die Lebenserwartungen angeht, ist soziale Isolation bei über Fünfzigjährigen vergleichbar mit Fettleibigkeit und Rauchen, und steht in Verbindung mit einem erhöhtem Risiko für organische Erkrankungen wie Demenz, Herzerkrankungen und Schlaganfall. Des Weiteren hat Einsamkeit, das subjektive Gefühl, einen massiven Einfluss auf die psychische Gesundheit und wird mit einem erhöhten Risiko für Depression, Ängstlichkeit und Selbstmord in Verbindung gebracht.
Einsamkeit im weiteren Sinne hat also sowohl Auswirkungen auf die Psyche, als auch auf die Physis.
Zu den körperlichen Auswirkungen gehört auch, dass selbst einfache Erkrankungen intensiver empfunden werden, wenn liebevolle Unterstützung fehlt. Darüber hinaus schwächt ein konstan-tes Übermaß an Cortisol das Immunsystem, was die Anfälligkeit für chronische Krankheiten erhöht (und u. a. deshalb sogar zu einem früheren Tod führen kann).
Auch die seelischen Folgen sind gravierend. Einsamkeit setzt eine Abwärtsspirale in Gang, da die Fähigkeit zur Verbindung mit anderen im Laufe der Zeit weiter abnimmt. Selbst in Gesellschaft (sogar mit Familienangehörigen oder Freund:innen) fühlen sich betroffene Menschen allein und isoliert, was das Maß an Einsamkeit nur noch verstärkt. „Wofür das alles?“ – ein Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens kann aufkommen und den Lebenswillen weiter mindern. Ein Anstieg von Oxytocin, dem „Kuschelhormon“, kann diesen negativen Kreislauf jedoch durchbrechen, indem es soziale Verhaltensweisen fördert und die Fähigkeit zum Eingehen von Verbindungen wiederherstellt.
Stress
Stress, vor allem Dauerstress, den viele Menschen heutzutage erleben, birgt erhebliche Gesundheitsrisiken, da Stress die Aktivierung des Kampf-Fluchtmodus (Höchstleistungsmodus) bewirkt. Ist der Körper gezwungen, ständig im Höchstleistungsmodus zu laufen, hat er keine Gelegenheit zur Regeneration oder Reparatur und im Laufe der Zeit sind immer mehr Organe und Systeme überfordert, arbeiten eingeschränkt oder versagen ganz, was eine Abwärtsspirale in Gang setzt. Andere Organe und Systeme müssen dann diese Funktionen übernehmen und geraten dadurch zusätzlich unter Stress. Das Gefüge wird immer instabiler, bis sich der Körper schließlich abschaltet, um sich zu regenerieren. In diesem Stadium entsteht ein klassisches Burnout, bei dem keine (Widerstands-)Kraft mehr vorhanden ist. Selbst minimale Aufgaben fühlen sich dann überwältigend an.
Nur im sozialen („normalen“) Modus, insbesondere jedoch bei Ruhe und Entspannung, kann das Immunsystem mit voller Kraft arbeiten und Reparaturprozesse aktivieren. Besorgniserregend ist, dass viele Menschen sehr selten wirklich zur Ruhe kommen; sie pendeln fast ihre gesamte Zeit zwischen Normal- und Höchstleistungsmodus hin und her und erreichen den Entspannungs-modus kaum oder können in ihm, wenn sie ihn erreichen, nicht lange bleiben.
Berührungsmangel
Ein Mangel an Berührung entsteht oft schon in der Kindheit und kann, wenn er in den ersten Lebensjahren chronisch auftritt, nicht mehr vollständig kompensiert werden – auch wenn es möglich ist, im erwachsenen Alter Einiges nachzunähren. Wachstums- und Entwicklungsstö-rungen sowie Schwierigkeiten im sozialen Miteinander sind nur einige der möglichen Folgen. Tritt der Berührungsmangel erst später im Leben oder erst im Erwachsenenalter auf, kann durch gezielte Maßnahmen wie Bonding oder Kuscheltherapie vieles nachgeholt und wieder ausgeglichen werden.
Wichtig ist zu verstehen, dass Berührungsmangel nur durch Berührung geheilt werden kann. Personen, die stark darunter leiden, verbinden die gefühlten Symptome, wie Depression und Antriebslosigkeit, meist erst gar nicht mit Berührungsarmut (und deren Folgen: einem Mangel an Zugehörigkeit, Verbundenheit …). Sie suchen professionelle Hilfe, vor allem in psychotherapeu-tischer Behandlung, weil sie einfach nicht mehr weiterwissen und nichts, was sie an Hinweisen und Ratschlägen beherzigen: „Mach Sport, ernähre dich gesünder, etabliere eine Schlafroutine, such dir ein Hobby, suche soziale Kontakte …“, zu helfen scheint. Obwohl Gesprächstherapie hier wichtige Erkenntnisse bringen und den Menschen das Gefühl vermitteln kann, endlich gehört und verstanden zu werden, ist durch sie allein jedoch der Berührungsmangel nicht zu heilen. Hierfür ist die körperliche Erfahrung von Berührung notwendig.
Auch wenn die Forschung schon längst belegt hat, wie sehr liebevolle, einvernehmliche Berührung uns Menschen gut tut und wie gravierend die körperlichen und psychischen Folgen sind, wenn sie uns chronisch fehlt, kommt die praktische Umsetzung dieser Erkenntnis leider nur in Babyschritten im Gesundheitswesen an. Erfreulicherweise gibt es schon einige Ärzt:innen, Psy-cholog:innen und Heilpraktiker:innen, insbesondere jene, die auf Bereiche wie Psychosomatik und Trauma-Therapie spezialisiert sind, die die Heilkraft von Berührung in ihre Therapien inte-grieren und u. a. Kuscheltherapie und Kuschelpartys als begleitende Unterstützung empfehlen.
Auswirkungen von Berührungsmangel
Wie wir bereits gesehen haben, hat Einsamkeit zwei Ebenen: Einerseits betrifft sie die Quantität unserer Beziehungen (soziale Isolation oder faktische Einsamkeit), andererseits die Qualität unserer Beziehungen (subjektives Gefühl der Einsamkeit). Letzteres hängt mit einem Mangel an Intimität zusammen, der uns einsam fühlen lässt, selbst wenn wir sozial gut vernetzt sind.
Ähnliches gilt für den Berührungsmangel: Einerseits kann es sein, dass wir tatsächlich zu selten berührt werden (Quantität der Berührungen). Andererseits können uns auch häufige Berührungen nicht davor schützen, Berührungsmangel zu erleiden, wenn sie als unangenehm empfunden wer-den (Qualität der Berührungen). Selbst wenn die Berührungen sich angenehm anfühlen, uns aber nicht das Gefühl schenken, bedingungslos angenommen zu werden und wirklich gemeint zu sein (bspw. bei professionellen Massageangeboten), können sie nicht effektiv dem Berührungsmangel entgegenwirken, weil ein ausschlaggebender Faktor – emotionale Intimität – fehlt. Doch nicht nur im professionellen, sondern auch im familiären, partnerschaftlichen oder freundschaftlichen Kontext kann dies vorkommen. (Mehr dazu im Abschnitt „Berührungserleben“.)
Unabhängig davon, in welcher Form Berührungsmangel auftritt, bedeutet er, dass ein Grundbedürfnis mit physischen, psychischen und sozialen Aspekten unzureichend oder gar nicht erfüllt wird. Dies beeinträchtigt unsere Gesundheit und Lebensqualität erheblich.
Hinzu kommt, dass sowohl emotional intime Beziehungen als auch liebevolle Berührungen evolutionär betrachtet zu unseren primären Wegen zählen, um Stress entgegenzuwirken und dass ein chronischer Mangel dieser beiden wichtigen Faktoren zusätzliche Stressreaktionen bewirken kann. Deswegen bilden Berührungsmangel, Einsamkeit und chronischer Stress eine Abwärts-spirale von belastenden emotionalen Zuständen, körperlichen Symptomen und negativem Sozialverhalten, die schwerwiegende Folgen haben kann.
Einige Symptome von Berührungsmangel haben wir bereits angesprochen. Hier ist eine ausführlichere Liste typischer Symptome, die damit in Verbindung gebracht werden und die durch vermehrte und/oder qualitativ hochwertige bedingungslose Berührung (bewusstes Kuscheln) wahrscheinlich nachlassen würden. Auch wenn Berührungsmangel höchstwahrscheinlich zur Entstehung oder Verschärfung dieser Symptome beiträgt, sollten wir vorsichtig mit unseren Schlussfolgerungen sein und ihn weder als deren alleinige Ursache ansehen, noch Berührung als Wundermittel betrachten, welches alles heilen kann.
Psychische und soziale Symptome
- Soziale Isolation und Berührungsmangel führen oft zu einem psychisch schmerzhaften Gefühl der Einsamkeit, was bekannterweise das Risiko für psychische Probleme wie Depressionen massiv steigert. In diesem Zusammenhang wird nicht selten ein allgemeines Gefühl der Leere beschrieben und manche Menschen fühlen sich bildlich gesprochen wie ein „schwarzes, bedürftiges, energetisches Loch“.
- Auch Angstgefühle (Neurosen, Angststörungen) werden in Verbindung mit Einsamkeit und Berührungsmangel gebracht, da der Geist nicht die beruhigenden Effekte von körperlicher Zuneigung erfährt. Bei bereits bestehenden psychischen Störungen, wie Depression, kann der Mangel an Körperkontakt die depressiven Symptome weiter verstärken.
- Die fehlende emotionale Bestätigung durch Körperkontakt, insbesondere im frühen Lebensalter, kann zu Schwierigkeiten bei der Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls und bei der Bildung von engen, unterstützenden Beziehungen führen. Dies kann soziale Isolation verursachen, bis hin zur Ausbildung sozialer Phobien. Dabei spielt die mangelnde Fähigkeit Vertrauen zu anderen aufzubauen, eine entscheidende Rolle, da den Betroffenen positive und vertrauensbildende Erfahrungen von Nähe fehlen.
- Ein geringes Selbstwertgefühl, Einsamkeit und soziale Isolation führen typischerweise zu emotionaler Kälte, einem Zustand, in dem es schwierig ist, Emotionen auszudrücken bzw. sie zu empfinden oder sie bei anderen Menschen wahrnehmen oder von ihnen annehmen zu können.
- Kompensationsversuche sind generell typisch bei unbefriedigten (Grund-)Bedürfnissen, aber besonders tiefgreifend tauchen sie bei Berührungsmangel auf und können sich in verschiedenen Verhaltensweisen manifestieren. Darunter:
- Suchtverhalten: Dem Körper werden allerlei Stoffe zugeführt, die für kurze Zeit einen unstillbaren Drang (Unruhe, Nervosität, Leere) beruhigen. Dopamin wird ausgeschüttet, es kommt zu einem Glücksrausch, der sich jedoch relativ schnell wieder abschwächt. In diese Kategorie fallen auch Ess- und Zuckersucht, Alkohol- und Nikotinkonsum oder die Abhängigkeit von Likes und Follows der Social Media.
- Abhängigkeit von Erfolg: Keine bedingungslose Berührung zu erleben, kann das Gefühl erzeugen, nur durch außergewöhnliche Leistungen Anerkennung und Wertschätzung zu verdienen. Der Selbstwert ist zu großen Teilen an Erfolg geknüpft, was u. a. das Burnout-Risiko erhöht.
- Sexuelle Kompensation: Diese Art der Kompensation kann früh erlerntes Verhalten sein oder erst im Erwachsenenalter entstehen. Ein emotional oder körperlich vernachlässigtes Kind, konzentriert sich nicht selten auf das Berühren der eigenen Geschlechtsteile, auf Selbstbefriedigung. Dieses erlernte Verhalten, die Verknüpfung von Berührung, Wohlgefühl und sexuellem Erleben, kann zu hohem Pornographiekonsum und/oder Sexsucht führen. Sex (inklusive Masturbation) wird zur Gewohnheit, wodurch eine schnelle Befriedigung erreicht werden soll. Alternativ wird das Selbstwertgefühl an sexuelle Leistung und die damit einhergehende Bestätigung gekoppelt und eine Abhängigkeit entsteht. Der Versuch, den Mangel an liebevoller, nicht-sexueller Berührung (Kuscheln) durch sexuelle Aktivitäten zu kompensieren, kann jedoch nicht gelingen, da es sich um zwei verschiedene Bedürfnisse handelt.
- Bedürftiges Verhalten in Beziehungen: Menschen, die Berührungsmangel erlebt haben, neigen dazu, sich in Beziehungen zu stürzen, um der Angst vor Einsamkeit zu entgehen. Sie passen sich oft stark an, haben einen geringen Selbstwertgefühl und tendieren dazu, (schlechte) Kompromisse einzugehen, denn alles ist besser, als allein zu sein. Sie opfern sich auf, geben und geben, um endlich und fairerweise etwas zurückzubekommen – eine Rechnung, die nie aufgeht.
- Wird das Grundbedürfnis nach körperlicher Nähe und Geborgenheit nicht oder nur mangelhaft erfüllt, entwickeln einige Menschen die Strategie (bewusst oder unbewusst), diese emotionalen und körperlichen Bedürfnisse zu unterdrücken. Eine Folge davon ist die Entwicklung eines tauben Körpers, der insgesamt weniger empfindsam ist (Sinneswahrnehmungen, die Fähigkeit [Emotionen] zu fühlen …). Einige der Betroffenen strahlen trotz der Unterdrückung des Bedürfnisses (eine nur teilweise verdeckte) Bedürftigkeit aus, andere hingegen eher eine gewisse Kälte und Härte. Letztere schützen sich, indem sie nichts mehr an sich heranlassen, denn das wäre zu gefährlich und würde den Schmerz über die Abwesenheit von Herzenswärme und zärtlicher Nähe, zu deutlich spürbar machen. Das Unterdrücken von Gefühlen kann jedoch zu Lustlosigkeit führen, begleitet von Langeweile und einem Gefühl der Energielosigkeit. Dies wiederum kann ein tieferes Gefühl der Sinnentleerung (Sinnlosigkeit) der eigenen Existenz hervorrufen, begleitet von der existenziellen Frage: „Was soll ich noch hier?“ Und so führt die mangelnde Verbindung und fehlende Eingliederung in die Gesellschaft zu Einsamkeit und Depression. Sekten oder auch spirituelle Schulen sind Auffangbecken für diese Menschen, da sie sowohl Gemeinschaft, als auch vermeintliche Antworten auf existenzielle Fragen bieten. Der Griff nach jedem verfügbaren Strohhalm zeigt die Dringlichkeit der Betroffenen, sich endlich besser zu fühlen und (eine tiefere) Verbindung zu erfahren.
Körperliche Symptome
- Berührung wirkt direkt auf das Nervensystem und kann eine physiologische Kettenreaktion auslösen. Einvernehmliche, angenehme Berührung baut Stress ab und stärkt sowohl die Regenerationsfähigkeit unseres Körpers als auch unsere psychische Resilienz. Chronischer Berührungsmangel und fehlende soziale sowie emotionale Verbindung hingegen verstärken unsere Stressreaktion. Die Folge davon ist eine verringerte Stressresistenz, die sich oft in Überempfindlichkeit gegenüber Stressoren äußert. Dies kann zu Symptomen wie Rastlosigkeit (Schwierigkeit, sich zu entspannen), Ablenkbarkeit (Mangel an Fokus), Antriebslosigkeit (Mangel an Motivation) und Erschöpfung (niedriger Energiepegel) bis hin zum Burnout führen.
- Die vielleicht wichtigste körperliche Folge einer verringerten Stressresistenz, ist ein schwaches Immunsystem. Konkret bedeutet das eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen (bakterielle oder virale Erkrankungen wie Grippe), verlangsamte Wundheilung, die Verschlechterung von Autoimmunerkrankungen (wie rheumatoide Arthritis, Lupus), die Reaktivierung latenter Viren (Herpes, Epstein-Barr) und Veränderungen in der Darmflora, was auch das Risiko für Infektionen und Entzündungen erhöht.
- Einen weiteren zentralen und vielfältigen Bereich stellen in diesem Zusammenhang psychosomatische Beschwerden dar, bei denen sich psychische Belastungen in körperlichen Symptomen äußern. Dazu gehören Anspannungen und Schmerzen in diversen Körperteilen, bspw. im Rücken-Schulter-Nacken Bereich (Verspannungen), im Kopf (Spannungskopf-schmerzen, Migräne) oder Bauch (Bauchkrämpfe, Durchfall, Reizdarmsyndrom).
- Diverse andere Formen des Unwohlseins können auch als psychosomatische Symptome auftreten, wie chronische Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindel, Atembeschwerden (Asthma, Hyperventilation), Herz-Kreislauf-Probleme (Herzrasen, Bluthochdruck), Hautprobleme (Psoriasis, Ekzeme), Essstörungen (Appetitverlust, Binge-Eating-Störung) und sexuelle Störungen (erektile Dysfunktion, verminderte Libido, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr).
Wie kannst du dem vorbeugen und entgegenwirken?
Wie kannst du dem vorbeugen und entgegen wirken? – Ganz überraschend bei einem Blogartikel des KuschelRaums: Natürlich mit Berührung.
Und natürlich nicht mit irgendwelcher Berührung, sondern besonders mit liebevoller, achtsamer Berührung.
Aber auch Berührung, wie eine Massage, ein Friseurbesuch mit ausgiebiger Kopfmassage, das Kuscheln mit Tieren, das bewusste Berühren von schönen Oberflächen, Selbstberührung … vieles kann Linderung und Abhilfe schaffen.
Wir rücken in unserer Arbeit und mit unseren Angeboten natürlich bewusste Berührung in den Fokus, denn empfangen wir bewusst, erleben bewusst – sei es gebend oder bekommend – können die empfangenden Geschenke ganz anders und nachhaltiger in unseren Körper einsinken und in unserem Wesen ankommen.
Noch en Hinweis: Lass dir Zeit. Berührungsmangel geht nicht über Nacht oder nach einer einmaligen schönen berührenden Begegnung weg. Es braucht Zeit. Bei mir hat es zwei Jahre regelmäßigen Besuchs von Kuschelpartys gebraucht, bis der deutlich spürbare Moment kam: „Ich bin voll. Ich brauche gerade nichts mehr.“ Und nun, immer wieder und stetig Berührung nachfütternd, komme ich nur noch selten in einen Zustand von: „Ich brauche ganz dringend und ganz viel.“
Was kannst du tun? Unsere Angebote wahrnehmen. Workshops, Kuschelpartys, Kuscheltherapie und Somatisches Coaching.
Oder du wirst selbst ein KuschelRevolutionär und bietest Kuscheltherapie und Kuschelpartys selbst für berührunsgarme Menschen an.
Hier geht es zu unserem Ausbildungsprogramm.
Speziell zum Thema Stress und Resilienz schau dir gern noch diesen Blogartikel an: „Resilienz und Berührung: Wie körperliche Nähe uns hilft, widerstandsfähiger zu sein“
„Leben ohne Berührung – wie soll das gehen?“ | Medizin im Text
„Kuscheln schützt sie vor Krankheiten“ | t-online.de
„Unterkuschelt“ | Neues Deutschland