Helfen Berührungen bei Depression?

Wirken und helfen Berührungen – Massage und Kuscheln – bei Depression ähnlich oder sogar besser als Psychotherapie? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage nach und beziehen sowohl unsere Erfahrungen mit Klient:innen, als auch den aktuellen Stand der Forschung mit ein.

Depression – einfach nur Traurigkeit?

Ganz klar Nein.
Depression ist nicht einfach nur eine depressive Verstimmung, welche temporär auftritt und bei uns Menschen völlig normal ist: „Ich fühle mich heute nicht gut. Bin irgendwie traurig. Habe keine Lust.“ Einen schlechten Tag oder auch schlechte Tage haben wir alle mal. Depression bedeutet jedoch, permanent in diesem Zustand gefangen zu sein. Die Betroffenen beschreiben einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit und Hoff­nungslosigkeit. Sie erleben Freudlosigkeit und Antriebsmangel, empfinden Ängstlichkeit, sind müde und zeigen ein passives, vermeidendes und defensives Verhalten. Sie sprechen von Gleichgültigkeit, „versteinert sein“ und innerer Leere: „Ich fühle gar nichts mehr – weder Freude, noch Trauer, keine Liebe, kein Mitgefühl, nichts.“
Weitere Symptome sind Interessenverlust, Schlaflosigkeit und Erschöpfungszustände schon nach kleinsten Anstrengungen, welche die Verrichtung alltäglicher Dinge und somit das Meistern des Alltags enorm erschweren. Es können Kopf- und Rückenschmerzen auftreten und es kann zu Herz-, Atem- und Magen-Darmbeschwerden kommen. Darüberhinaus können, in an Depression leidenden Menschen, Schuldgefühle und Gedanken über die eigene Wertlosigkeit entstehen, welche eine Minderung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls nach sich ziehen. Kurz, die Erkrankung beeinflusst das Denken, Handeln und Fühlen der Betroffenen – es besteht seelisches und körperliches Leid – und kann sogar lebensbedrohliche Ausmaße* annehmen.

Wichtig ist, die Symptome und das Krankheitsbild ernst zu nehmen und nicht herunterzuspielen. Sätze wie: „Reiß dich halt zusammen.“ oder „Lenk dich einfach ab.“ sind nicht nur nicht hilfreich, sie können das gefühlte Elend, die gefühlte Isolation der Betroffenen sogar noch verstärken. Das haben sie längst versucht und das Gefühl des Nichts-tun-könnens um Abhilfe zu schaffen, diesem Zustand einfach ausgeliefert zu sein, ohne ein Ende nahen zu sehen, macht gerade die Schwere dieser Krankheit aus.

Depression wird in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt. Manchen Betroffenen ist sie nicht anzumerken. Sie funktionieren, lachen, wenn sie lachen sollen, arbeiten, wenn sie arbeiten sollen, geben das Bild und das Verhalten von teilhabenden Mitgliedern der Gesellschaft ab. Doch diese Bild stimmt nicht mit deren innerem Gefühl überein. Es ist eher ein so-tun-als-ob, ein ‚faken‘ des eigenen Lebens, das unendlich viel Kraft kostet. 
Nimmt der Schweregrad zu, setzt eine deutliche Beeinträchtigung in der Lebensführung, in der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben ein. Der Leidensdruck nimmt zu. Bei einem hohen Schweregrad, kann es sogar soweit kommen, dass die Betroffenen sich nicht mehr bewegen können und nur noch teilnahmslos herumliegen. Allein das Aufstehen am Morgen ist nicht mehr möglich, Essen eine übermäßig starke Anstrengung, der nur widerwillig nachgegangen wird.

Depression ist die häufigste psychische Störung bei Erwachsenen und betrifft weltweit über 300 Millionen Menschen. In Deutschland gibt es wohl vier Millionen Betroffene und die Gefahr, im Laufe eines Lebens an Depression zu erkran­ken, liegt bei 16-20 %. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorgani­sation stellen die Einschränkungen durch Depressionen die Hauptursache für gefühlt verlorene Le­bensjahre dar.

* Fast jeder Depressive setzt sich mit der Frage des Suizids auseinander. Ob es nicht besser wäre, tot zu sein, als diesen Zustand weiter ertragen zu müssen. Dementsprechend stellen Depressionen mit annähernd 50 % die häufigste Ursache für vollendete Suizide da. Mehr als 10 % der an Depression erkrankten Menschen sterben durch Suizid. – Prüfungsvorbereitung HP Psychotherapie Christoph Mahr

Entstehung von Depression

Letztendlich ist die Ursache für die Entstehung und auch Aufrechterhaltung von Depression bis heute nicht abschließend geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass mehrere Ursachen zu Grunde liegen und dass diese sich aus einer Wechselwirkung von biologischen, psychologischen, sozialen und an­deren Risikofaktoren zusammensetzen.
Aus neurobiologischer Sicht existiert eine genetische Disposition für depressive Erkrankun­gen, d.h. dass sie erblich bedingt sein können. Ob und wie sich das Krankheitsbild schlussendlich zeigt, ist allerdings auch hier auf das Zusammenwirken mehrerer Faktoren zurück zu führen.
Hervorheben wollen wir besonders den Punkt der sozialen Faktoren (u.a. Stress, Schlafmangel, mangelnde soziale Anbindung und Unterstützung, akute Belastungen und das dauerhafte Gefühl von Einsamkeit), da wir mit Berührungen vor allem auf diesen einwirken können. Entspannung wirkt stressmindernd und durch die gefühlte Unterstützung werden akute Belastungen als weniger gravierend wahrgenommen. Besonders Einsamkeit adressieren wir mit unserem Angebot, da Berührungen verbinden, Nähe zu anderen Menschen herstellen und ein Gefühl der Gemeinschaft vermitteln können.

Behandlung von Depression – Psychotherapie als Lösung?

Die Schulmedizin begegnet der Depression fast ausschließlich mit Psychotherapie: Während der Akkutphase werden neben der Gesprächstherapie oft auch Antidepressiva, also stimmungsaufhellende Medikamente, eingesetzt. Meist handelt es sich um „Supportive Psychotherapie“, also eine Therapie der kontinuierlichen Zuwendung, wobei die Therapeut:innen den Patient:innen viel Wärme, Verständnis und Wertschätzung entgegen bringen. Auch biologische Verfahren wie Schlafentzug, Elektrokrampftherapie (bei wahnhaften oder therapieresistenten Depressionen) oder Lichttherapie kommen zum Einsatz. Nach der Akkuphase wird oft Verhaltenstherapie angewandt.

Warum nicht Zuwendung und Wertschätzung in Form von Berührung transportieren?
Was hier im Zusammenhang mit unserer Arbeit als Kuscheltherapeut:innen ins Auge springt, ist der Punkt der Zuwendung und Wertschätzung. Unserer Erfahrung nach, kann dies auf der körperlichen Ebene ebenso gut, wenn nicht sogar besser transportiert werden, als durch ein Gespräch: „Eine Berührung sagt mehr als 1000 Worte.“ Die Patient:innen würden nicht nur hören, sondern körperlich erfahren, dass sie geschätzt und respektiert werden. 
Warum die Sprache der Berührung gar nicht bis selten in der Psychotherapie eingesetzt wird, verrät ein kleiner Blick in die Historie.

Psychotherapie und Berührung

Bei den meisten psychotherapeutischen Verfahren wird vor allem sprachlich gearbeitet und viele Psychotherapeut:innen schließen die Integration von Berührung in die Behandlung eher aus. Das hat u. a. historische Hintergründe: Freuds Abstinenzregel sei hier genannt, die besagte, dass ‚Körperkontakt möglichst zu unterlassen sei und das Verhalten des Therapeuten passiv und gefühlsneutral sein solle‘. Im Rahmen der Individualpsychologie, entwickelt 1911 von einem Schüler Freuds, ist der Körperkontakt ebenso verboten, jedoch zumindest eine emotionale Berührung gewünscht. Diese wurde nun als essentiell für die thera­peutische Beziehung angesehen, besonders um sensible Themen bearbeiten zu können.
Eine Ausnahme ist die körperorientierte Psychoanalyse, bei der Verfahren eingesetzt werden, die die körperliche Ebene integrieren. Hier weisen die Therapeut:innen die Patient:innen auf ihr körperliches Geschehen und dessen emotionalen Bezug hin, um deren Selbstwahrnehmung zu fördern.
Was unserer Meinung nach fehlt, oft gar nicht in Betracht gezogen wird, sind Berührungen, die Unterstützung vermitteln: Eine Hand auf dem Rücken, das Halten einer Hand oder des ganzen Menschen, eine Umarmung. Trost in Form von Berührung, vermittelte Geborgenheit und Zuwendung über die verständnisvollen Worte hinaus. Nicht alle Betroffenen würden sich dies wünschen, den Feedbacks unserer Klient:innen entnehmen wir aber, dass sie genau dies bisher vermisst haben. Sie verstehen den Sinn der Psychotherapie und wollen diese nicht durch Kuscheltherapie ersetzten, sehen aber einen großen Mehrwert für ihr Leben darin, nicht nur verbal betreut und aufgebaut zu werden, sondern auch liebevolle Berührungen zu erfahren. Sie fühlen sich besser.
Die meisten Psychotherapeut:innen können oder wollen nicht beides anbieten. Erstens, weil es ihrem Verhaltenskodex widerspricht und zweitens, weil sie nur selten darin ausgebildet sind, achtsame Berührungen als Möglichkeit der Behandlung zu nutzen. 
Und genau darin sind Kuscheltherapeut:innen ausgebildet. Denn damit sich Wertschätzung, Respekt und Zuwendung durch eine Berührung übertragen, braucht es wache Hände, einen durchlässigen Körper und die Fähigkeit, sich nicht nur verbal, sondern auch auf der körperlichen Ebene, auf eine intime Begegnung einlassen zu können.

Behandlung von Depression – Berührungstherapie und Berührungsmedizin als Lösung?

Wichtig ist uns, an dieser Stelle ganz klar zu sagen, dass wir psychotherapeutische Begleitung bei Depression nicht als sinnlos oder überflüssig erachten. Die Auseinandersetzung damit, wie es zum aktuellen Zustand kommen konnte, Verhaltensanalyse und auch -änderungen stellen wichtige Meilensteine auf dem Weg der Besserung, auf dem Weg zur Heilung dar.
 Wovon wir jedoch überzeugt sind ist, dass Berührung – besonders Kuscheltherapie – einen deutlichen Mehrwert bietet und Psychotherapie zielführend unterstützen kann. Körperkontakt kann sehr heilsam sein – das drückt sich schon im Wort Be-hand-lung aus – und Expert:innen sprechen bereits von Berührungsmedizin. Zwar wird der Tastsinn in der Forschung leider immer noch recht stiefmütterlich behandelt, doch liefern Studien mittlerweile deutliche Beweise für die Wirksamkeit von Berührung. Untersucht wurden meist Behandlungsmethoden wie Massagen, und hier erwiesen sich besonders jene als wirksam, die langsames Streicheln und eher sanften Druck beinhalteten.
So konnte nachgewiesen werden, dass von und bei den Proband:innen während und nach Berührung

So konnte nachgewiesen werden, dass während bzw. nach Berührung

  • die Proband:innen ihr Allgemeinwohlgefühl im Vergleich zum Ausgangsniveau als deutlich erhöht wahrgenommen haben (u.a. verringerte sich die Muskelspannung).
  • die Schmerzen der Behandelten gelindert oder sogar gehemmt werden konnten.
  • eine signifikante Verminderung von chronischer Erschöp­fung und Stress bei den Betroffenen festzustellen war. Hier erwiesen sich Massagetherapien mit mäßigem Druck als besonders wirksam.
  • weniger Ängstlichkeit und depressive Stimmung bei den Proband:innen vorhanden war.
  • es zu einer Verminderung des sozialen Rückzugs kam (weniger Bindungsangst und erhöhte Bereitschaft, auf Menschen zuzugehen und in den Kontakt zu treten).
  • deutlich weniger negative Gedanken bei den Proband:innen aufgetreten waren und sich Gefühle von getröstet sein, Geborgenheit und Zuversicht einstellten.

Arten von Berührungstherapie

Berührungstherapie (Berührungsmedizin) kann jede Form der professionell durchgeführten Massage sein. Von Expert:innen, besonders seien hier Oerlinghausen und Kiebgis erwähnt, wurden aber speziell auf Depression zugeschnittene Ansätze entwickelt:

  • Slow-Stroke-Massage: Hierbei wird mit sanftem Druck langsam über große Hautpartien gestrichen. Sie wird im Liegen und in einer ruhigen Umgebung für 60 Minuten durchgeführt. Die Slow-Stroke-Massage aktiviert gezielt Nervenfasern, die langsame Berührungen weiterleiten und kann so antidepressiv und angstlösend wirken.
  • Psychoregulative Massage: Auch hier wird langsam und sanft massiert. Studien zeigen, dass die psychoregulative Massage besonders bei psychosomatischen Rückenschmerzen, die bei Depression auftreten können, hilft.
  • Psychoaktive Massagetherapie: Durch sehr langsame Streichungen und Mobilisierungen des Körpers werden bestimmte Nervenfasern aktiviert, die mit Arealen des Gehirns verbunden sind, welche ausschließlich dafür zuständig sind, Wohlgefühle zu produzieren.
  • Kuscheltherapie ist (meist) Gehalten sein und sanftes, langsames Streicheln. Der einzig signifikante Unterschied zu den oben genannten Massageformen besteht darin, dass beim Kuscheln weniger Haut-zu-Haut-Kontakt entsteht, da die Berührungen meist, aber nicht ausschließlich, auf der Kleidung erfolgen.

Ausschlaggebend ist bei jeder Form der Berührungsmedizin immer die „Qualität der Berührung“. Wird sie bewusst und achtsam geschenkt oder „mechanisch“ ausgeführt (z. Bsp. gedankenlos nebenbei beim Fernsehen). Es herrscht ein großer Unterschied zwischen „oberflächlicher Berührung“ oder Berührung, die tief berührt, anrührt und bewegt – im positiven Sinne unter die Haut geht. (Dies gilt übrigens für jede Art der Berührung, sei es im privaten oder professionellen Kontext.) Aus eigener Erfahrung – sowohl als Massage-Auszubildende, als auch als Empfangende von Massagen – können wir feststellen, dass dieser Aspekt leider in vielen klassischen Massageausbildungen (Medizinische Massage, Schwedische Massage, Thaimassage, …) zu kurz kommt. Die „fertigen“ Masseur:innen verfügen dann zwar über eine gute Technik, haben sich jedoch nicht oder nur wenig damit auseinandergesetzt, dass sie nicht nur Haut, Muskeln und Gewebe, sondern einen Menschen mit Herz und Seele berühren. Kuscheltherapeut:innen haben hier den Vorteil, dass in ihrer Ausbildung auf den Aspekt der persönlichen Bindung, der Annahme des Menschen großen Wert gelegt und viel Zeit verwendet wird. Genau das ist das Geschenk des Kuschelns.

Warum und wie helfen Berührungen bei Depression?

Die Wirksamkeit beruht unter anderem darauf, dass durch liebevolle Berührung Oxytocin ausgeschüttet wird. Da Oxytocin auch als das „Kuschelhormon“ bekannt ist, wollen wir hier besonders darauf eingehen.

Oxytocin

  • ist ein Bindungshormon und sorgt dafür, dass sich Menschen sicher fühlen und einander vertrauen. Es wird bei Zärtlichkeiten und emotionaler Nähe ausgeschüttet, hohe Dosen beim Stillen oder durch Orgasmen, niedrigere Dosen durch sanfte zärtliche Berührung.
  • hat eine Schlüsselposition in der Mutter-Kind Bindung.
  • unterstützt in der Paarbindung die Verlässlichkeit, Treue und Sicherheit in der Beziehung und erzeugt sowohl körperliche Innigkeit als auch enge seelische Bindung.
  • beeinflusst, wie gut ein Mensch außerhalb von Paarbeziehungen mit anderen interagiert, da es das Vertrauen und die Beziehungsbereitschaft fördert. Es verbessert die Kommunikation, die Fähigkeit emotionale Nähe herzustellen und fördert den Zusammenhalt. Bei Konflikten wirkt es deeskalierend.
  • hat den psychologischen Effekt, dass wir uns mit uns selbst wohlfühlen, Selbstvertrauen und eine stabile Persönlichkeit entwickeln und uns netter gegenüber unseren Mitmenschen verhalten.
  • löst ein Gefühl der Behaglichkeit und Geborgenheit aus.
  • stabilisiert die Stimmung und wirkt beruhigend, da es den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Konzentration von Stresshormonen im Blut senkt.
  • aktiviert das körpereigene Belohnungssystem und wirkt euphorisierend.
  • vermindert Ängstlichkeit und sozialen Stress, hilft im Zusammenhang mit Depression und Angststörungen.
  • verringert die Auswirkungen der Stresshormone Adrenalin und Kortisol, da der Mensch aus dem Flucht- und-Kampfmodus wieder in den Ruhemodus schaltet. Eine Absenkung des Kortisolspiegels stärkt das Immunsystem und fördert Wachstum.
  • führt dazu, dass belastende alltägliche Situationen leichter zu bewältigen sind und sich das Gefühl der Überforderung nicht einstellt. Dadurch entsteht eine höhere Resilienz gegenüber Stress.

… kurz … es wirkt antidepressiv.

Daraus folgt, dass Massagen und Kuscheln – besonders wenn sie achtsam und liebevoll erfolgen – als eine Form der therapeutischen Berührung bei psy­chosomatischen Störungen angewandt werden können und die Behandlung von Depressionen sinnvoll ergänzen.

Möglichkeiten und Alternativen

Massagen und Kuscheltherapie als Möglichkeiten der Unterstützung wurden schon beleuchtet. Doch was können Menschen tun, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, sich diese regelmäßig oder zumindest über einen längeren Zeitraum hinweg, zu gönnen. Der Besuch von Kuschelpartys stellt hier eine preisgünstige Alternative dar: Das Kuscheln mit Gleichgesinnten nach Regeln und unter Anleitung von Kuschelpartyanbieter:innen. Im KuschelRaum bieten wir mehrere Formate an. Entdecke sie gern.
Ziel unserer Arbeit ist, neben all den positiven schon benannten Effekten, Menschen auch immer dazu zu ermutigen und darin zu bestärken, sich mehr Berührung in ihr Leben einzuladen, sprich schon bestehende Beziehungen kuscheliger und berührungsintensiver zu gestalten. Ist eine gemeinsame Sprache gefunden, ist das Bedürfnis nach liebevoller Berührung klar gefühlt, fällt es meist gar nicht mehr so schwer, auf Freunde, Familie und Partner:innen zuzugehen und den Wunsch nach mehr Berührung auszudrücken. Gelingt die Integration, besteht wieder Unabhängigkeit von professionellen Masseur:innen und Kuscheltherapeut:innen und die positiven Wirkungen werden mit den Liebsten geteilt. Berührung in bestehende Beziehungen einzuladen – sei es in Liebesbeziehungen oder Freundschaften – ist der wohl wichtigste Ansatz. Ist dies nicht möglich, stellen Selbstberührung und auch Haustiere eine Alternative dar, sich etwas berührend Gutes zu tun. Darüberhinaus gibt es die Möglichkeit einen oder mehrere Kuschelbuddys zu finden. Auf der Plattform Kuschelbuddys by KuschelRaum (bisher nur bei facebook) treffen sich Kuschelinteressierte und gehen in den kuscheligen Austausch.

Unser Rat: Egal, wie es dir geht: Lass Berührung zu etwas Alltäglichem in deinem Leben werden.

Unsere Empfehlung

Fühlst du dich dazu im Stande, komme gern zu unseren Kuschelpartys. Lerne Gleichgesinnte kennen und tausche liebevolle Berührungen aus. Komme in den Kontakt mit anderen Menschen und nimm dich wieder als soziales Wesen wahr. Brauchst du mehr Sicherheit, u.a. die Sicherheit, dass es wirklich nur um dich geht und du ganz achtsam und langsam bekuschelt wirst, dann wähle die Kuscheltherapie. Hier kannst du dir aussuchen, wer dein kuscheliges Gegenüber sein wird. Die Kuscheltherapeut:innen des KuschelRaums schenken dir gern liebevolle Aufmerksamkeit.

Wir empfehlen die folgenden Kuschelsessions:

  • Kuschelsession auf Augenhöhe, um dich einfach halten, streicheln und beschenken zu lassen,
  • die Kuschelsession – Mein Körper mein Kompass, um dich wieder bewusster wahrzunehmen und die
  • Kuschelsession – Prozessorientiertes Kuscheln, weil bei dieser gezielt Themen angegangen werden und neue Verhaltensweisen geübt werden können. Natürlich kommen auch bei diesem Format Geborgenheit und Streicheleinheiten nicht zu kurz.
  • Kuschelsession in Kombination mit Massage, weil du hier beides genießen kannst: Sanftes Steicheln und Massieren auf der Haut und kuschelige Nähe.

Du bist nicht zu viel. Du bist gerade wie du bist. Du bist willkommen.

Fazit

Kuscheltherapie ist Berührungstherapie ist Berührungsmedizin.
Nachgewiesen ist: Berührungen helfen, depressive Beschwerden zu lindern und sie stellen eine Möglichkeit dar, den Körper wieder positiv(er) wahrzunehmen. Daraus folgt, dass Massagen und besonders achtsames liebesvolles Kuscheln als eine Form der therapeutischen Berührung bei psy­chosomatischen Störungen angewandt werden können und die Behandlung von Depressionen sinnvoll ergänzen kann. Bei leichten Fällen stellt sie vielleicht sogar eine wirkliche Alternative zu Psychotherapie und Medikamentengabe dar.
Die für die von Depression Betroffenen richtige Berührung kann eine Quelle der Unterstützung sein, im besten Fall sogar Wunder wirken. Das glauben, erfahren und vertreten wir.